Aufrüsten Aufrüsten: USB-Sticks mit DVB-T-Empfänger machen PC zum Fernseher
Hannover/Nettetal/dpa. - Eine Alternative sind Empfänger, die zwar nicht im Stick stecken, aber ebenfalls über USB an den Computer angeschlossen werden. Mittlerweile werden solche Geräte von einem Dutzend Hersteller angeboten. Die Ausstattung ist mal mehr und mal weniger gut.
«Die Ausstattung ist aber wichtig», sagt Volker Zota von der Computerzeitschrift «c't». Manche Hersteller wie Aver, Yakumo oder Terratec liefern ihre USB-TV-Tuner zusammen mit einer Fernbedienung und einer so genannten Magnetfußantenne aus. Bei anderen Angeboten fehlen diese Utensilien dagegen. In diesem Fall empfiehlt sich die Anschaffung einer Antenne im Elektro-Fachmarkt.
Während meist ein kurzer Blick auf die Verpackung genügt, um die Ausstattung des TV-Empfängers zu taxieren, bleiben dem Verbraucher die inneren Werte vor dem Kauf größtenteils verschlossen. «Der Käufer hat kaum Chancen, die mitgelieferte Software vorab zu begutachten», erklärt Zota. Dabei gibt es hier bezüglich der Bedienung sowie der Funktionen einige Unterschiede: Vor allem wenn das Produkt aus Asien kommt, sei die Bedienung oft gewöhnungsbedürftig.
Manche Features wie Videotext sind keine Selbstverständlichkeit. Standard ist dagegen die Timeshift-Funktion für zeitversetztes Fernsehen. Während eine Sendung noch aufgenommen wird, kann sie bereits angeschaut werden. Es muss also nicht abgewartet werden, bis der Film oder die Dokumentation gespeichert ist.
Da mit Hilfe des TV-Tuners aus dem Rechner ein digitaler Videorekorder wird, lohnt auch ein Blick auf die mitgelieferte Videosoftware. Der Hersteller Twinhan aus Taiwan liefert seinen USB-DVB-T-Stick namens Alpha zum Preis von 99 Euro zusammen mit dem Programm «PowerDVD» für das Aufnehmen von TV-Sendungen auf Festplatte und DVD. Außerdem bietet das Produkt eine Vorschau von mehreren Sendungen gleichzeitig.
Der Einsatz eines USB-Tuners ist vor allem unterwegs mit dem Notebook sinnvoll. «Aber nicht überall gibt es DVB-T», sagt Christoph Müllers, Pressesprecher bei Terratec in Nettetal (Nordrhein-Westfalen). Wo DVB-T empfangen werden kann, informiert zum Beispiel die Website www.ueberallfernsehen.de.
Für Anwender, die viel mit dem Notebook reisen, bietet Terratec eine Lösung: Hybrid T USB XS. Das Gerät empfängt DVB-T sowie herkömmliches analoges Fernsehen über Antenne und Kabel. Mit einem Preis von 129 Euro ist der USB-2.0-Stick vergleichsweise teuer. Um den Überblick zu bewahren, liegt wie bei den meisten Geräten der Konkurrenz ein elektronischer Programmführer (EPG) bei.
Yakumo schickt seinen QuickStick DVB-T mit einer unverbindlichen Preisempfehlung von 70 Euro ins Rennen. Der acht Zentimeter lange Empfänger bietet dem Hersteller mit Sitz in Braunschweig zufolge ebenfalls einen elektronischen Programmführer und Videotext. Auch Pinnacle hat eine entsprechende Lösung gefunden: Das Besondere an PCTV 200e ist die ausklappbare Aktivantenne. Die Stromversorgung erfolgt laut Hersteller über die USB-Schnittstelle. Ein zusätzliches Stromkabel ist trotz aktiver Antenne - wie bei den Modellen der Konkurrenz - nicht erforderlich.
PCTV 200e gehört mit 129 Euro zu den teureren Lösungen, kommt dafür aber mit umfangreicher Ausstattung daher: Neben der Fernbedienung gehört zum Lieferumfang der Pinnacle MediaManager. Über diese Software lassen sich Musik, Foto- und Filmdateien auf dem Rechner verwalten und abspielen.
Anwender, die auf ihrem Rechner die Windows Media Center Edition nutzen, rät Experte Volker Zota, darauf zu achten, ob der Stick die so genannten BDA-Treiber unterstützt. Dann lässt sich der Tuner bequem über die Windows-Oberfläche steuern. «Das wäre ein Auswahlkriterium», sagt Zota.
Wer sich für DVB-T am Rechner entscheidet, sollte nicht das älteste Gerät haben. Zum einen wird in der Regel eine USB-2.0-Schnittstelle verlangt. «Und ein bisschen Leistung muss er schon haben, sonst ruckelt es», sagt Christoph Müllers von Terratec. Vielleicht lohnt es sich aber auch, mit der Anschaffung noch eine Weile zu warten. Christoph Müllers hält es für sehr wahrscheinlich, dass in absehbarer Zeit die ersten USB-Lösungen für HDTV auf den Markt kommen. «Aber da warten wir erstmal 2006 ab.»