"Auf den Spuren der frühen Askanier" "Auf den Spuren der frühen Askanier": Musikalisches Intermezzo in der Kirche
Bernburg/MZ. - Bereits zum vierten Mal hatte die Kulturstiftung Bernburg zu einer Exkursion eingeladen. Der Ausflug stand erneut unter dem Motto "Auf den Spuren der frühen Askanier" und führte von Bernburg über Aschersleben und Ballenstedt bis nach Alexisbad und Harzgerode. Der Einladung folgten über 50 Interessenten, die ihr Wissen um die Fürstengeschlechter an mittlerer Elbe und unterer Saale festigen beziehungsweise erweitern wollten. Herzlich begrüßt wurden von Angelika Böhlk im Namen des Veranstalters auch elf ausländische Studenten der Fachhochschule Anhalt. Die jungen Menschen studieren in den verschiedensten Fachrichtungen, gehören unterschiedlichen Studienjahren an und sind in China, Indien, Lettland, Polen, Rußland, Tschechien sowie Ungarn beheimatet.
Die erste Station war Aschersleben. Stadtarchivar Hans-Peter Nielitz verwies unter anderem darauf, dass seine Stadt im Jahr 2003 den 1250. Jahrestag der Ersterwähnung feierlich begeht. Das ist auch der Grund dafür, dass in zwei Jahren der Sachsen-Anhalt-Tag in Aschersleben begangen wird. Letztlich, so Nielitz schmunzelnd, erinnere das Wappentier Berlins, der Bär, an die askanische Gründung der heutigen Bundeshauptstadt. Schon im vorigen Jahr hatte die nächste Station ihr geschichtsträchtiges Jubiläum. Die Historiker vermuten nämlich, dass hier, in Ballenstedt, (um) 1100 Albrecht der Bär geboren wurde. Bis zu seinem Tode im Jahre 1170 ging er durch sein großes Kultur- und Siedlungswerk in die Geschichte der Askanier ein. Um so ehrfurchtsvoller standen die Exkursionsteilnehmer in der Nikolaikapelle des Schlosses Ballenstedt vor dem Gedenkstein von Albrecht dem Bär.
Küster Hans-Joachim begeisterte später durch seine lockere Art die Ausflügler in der Kirche "St. Marien" in Harzgerode. Als er zufällig ebenfalls von einem Jubiläum sprach, kam es in dem Gotteshaus zu einem kleinen, feierlichen, musikalischen Intermezzo. Am 12. August sind es nämlich fünf Jahre her, dass die Restaurierung der Röver-Orgel durch die Bernburger Firma Kapischke in Bernburg abgeschlossen worden war. Spontan setzte sich Christine Raatz an die Orgel, zog die Register und spielte eine Weise, die festlich durch die Kirche klang. Sie selbst hat vorübergehend eine Tätigkeit bei der Kulturstiftung und musiziert schon lange und erfolgreich in der Gemeinde der Marienkirche zu Bernburg. Harzgerode war übrigens von 1635 bis 1705 Sitz der Fürsten von Anhalt - Bernburg/ Harzgerode, also von Askaniern.