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Audio Audio: Kaufberatung DVD-Spieler

19.06.2002, 09:52

Berlin/Stuttgart/dpa. - Doch auch hier ist die Freude der Branche nicht ungetrübt. DerUmsatz hat sich im gleichen Zeitraum nur um 62,2 Prozent erhöht, unddahinter verbirgt sich für die Markenhersteller ein ernstes Problem:Immer häufiger bereichern die begehrten Heimkino-Maschinen alsnamenlose Billigware aus Fernost das Angebot von Baumärkten oderLebensmittel-Discountern. «Die protzen mit Ausstattung», sagtAlexander Walz von der in Stuttgart erscheinenden Zeitschrift«video». «Dafür ist häufiger einmal ein Flop darunter.» ÄhnlicheErfahrungen hat die Stiftung Warentest in Berlin gemacht. Bei einemuntersuchten Billigspieler lag die Bildqualität deutlich unterüblichem DVD-Standard.

Markenprodukte geben sich in dieser Disziplin meist keine Blöße.12 von 15 Prüflingen unterschiedlicher Preisklassen erhielten von denWarentestern in der Bildqualität ein «sehr gut» (Zeitschrift «test»,Ausgabe 12/2001). Weniger günstig werden die Geräte beurteilt, wennsie auch als Ersatz für den CD-Spieler herhalten sollen.

Zwar erkennen HiFi-Enthusiasten an, dass die Klangqualität injüngster Zeit Fortschritte gemacht hat. Bemängelt werden aberUnzulänglichkeiten beim Bedienkomfort. «In der Handhabung sind dieDVD-Spieler vor allem auf Video ausgelegt», sagt Herbert Noll von derStiftung Warentest. Einige klassische Audio-Funktionen fehlten ganz,für andere müsse der Fernseher eingeschaltet werden.

Schon beim Kauf der kleinen Multitalente stellen sich viel mehrFragen, als man das vom CD-Spieler gewöhnt war. Inzwischen gibt esneben Video-DVDs und CDs noch zahlreiche weitere Silberscheiben, dievon dem einem Modell gelesen werden können, von dem anderen abernicht. Nicht alle DVD-Player kommen zum Beispiel mit beschreibbarenund wiederbeschreibbaren CDs, der CD-R und CD-RW, zurecht.

Die Hardware-Hersteller sind auf Grund der zahllosenUnwägbarkeiten beim Aufnahmeprozess vorsichtig mit festen Zusagen. InProduktbeschreibungen der Firma Panasonic heißt es etwa: «Solltensich einzelne CD-Rs oder CD-RWs nicht abspielen lassen, ist diesdurch technische Bedingungen oder die Aufnahme verursacht und stelltkeinen Mangel des Gerätes dar.»

Seit die Branche drei unterschiedliche wiederbeschreibbareStandards für DVD-Videorekorder auf den Markt gebracht hat, ist dieLage noch unübersichtlicher geworden. 60 bis 70 Prozent aller Spielerkönnen nach Expertenschätzung die DVD+RW verarbeiten, wie sie beimPhilips-Rekorder zum Einsatz kommt. In etwa das gleiche gilt für dievon Pioneer verwendete DVD-RW, wenn sie im so genannten Video Modusbespielt wurde. Nicht auf Transfer ausgelegt ist dagegen die DVD-RAMvon Panasonic. Auf einem Großteil der Spieler sollen immerhin dieeinmal beschreibbaren DVD-R und DVD+R laufen.

Wer sich einen DVD-Spieler anschaffen möchte, macht sich dieVerwendung am besten vorher klar, damit er gezielt nach solchenKompatibilitäten fragen kann. Für jüngere Käufer könnte auch dieMP3-Tauglichkeit von Interesse sein. «Es hat aber wenig Sinn, sicheinen Tausendsassa zuzulegen, wenn man doch nur Kauf-DVDs abspielenmöchte», rät Herbert Noll von der Stiftung Warentest.