Arbeitsamtsbezirk Halberstadt Arbeitsamtsbezirk Halberstadt: Milliarden für Umschulung
Halberstadt/MZ. - "Diese Maßnahmen haben oberste Priorität bei der aktiven Förderung des Arbeitsmarktes", sagte Schitt ko, folglich sei auch der überwiegende Teil der Fördermittel in diesen Bereich geflossen. Dies sei auch in diesem Jahr so. "Wir gehen davon aus, das Fachkräfte und Bildung ein wichtiger Standortvorteil sind, gerade weil andere Bedingungen noch nicht den Stand haben, der benötigt wird", verteidigte die Arbeitsmarkt-Expertin das Fördervolumen. Während in den Anfangsjahren neben dem Dienstleistungssektor vor allem im Bauhaupt- und Baunebengewerbe weitergebildet und umgeschult wurde, sind es nun vor allem kaufmännische Berufe, die gefragt sind.
"Aber natürlich auch weiterhin der Dienstleistungsbereich", so Schittko. Hinzu seien die so genannten neuen Berufe aus der Informationstechnologie- und Medienbranche. Hier sollen noch in diesem Jahr Umschulungen zum Systemelektroniker und zum Fachinformatiker angeboten werden. "Zukunft haben aber auch die Metall- und Elektro-Berufsgruppen", sagte die stellvertretende Behördenchefin. Gerade in den Landkreisen Wernigerode und Quedlinburg sei die Entwicklung positiv, "die Fachkräfte-Nachfrage wächst deutlich, manche Unternehmen klagen schon über einen Fachkräftemangel" (die MZ berichtete). Heike Schittko kündigte daher an, auch in den kommenden Jahren verstärkt Metallberufe auszubilden, zumal die Arbeitsplätze in diesem Bereich relativ sicher seien.
"Wir müssen hier bei der Suche nach geeigneten Kandidaten auch neue Wege gehen." So sollen Fachkräfte aus Metallberufen, die zu DDR-Zeiten tätig waren, gezielt angesprochen werden - "egal welchen Alters". Die Firmen der Region, die nach Arbeitskräften suchen, würden "nicht mal über eine Altersgrenze nachdenken". Aber auch in der Erstausbildung sollen immer noch vorhandene Trends in Richtung Bau zum Metallhandwerk umgelenkt werden. Dies gelte auch für benachteiligte Jugendliche. "Wir müssen aber noch stark die Werbetrommel für die Metallbranche rühren", räumte Schittko ein. Denn nach Meinung der Halberstädterin wäre für die Region "nichts schlimmer, als wenn uns unser letzter Standort-Faktor Fachkräfte auch noch weg bricht."