Annika Becker Annika Becker: Fünf Meter im Kopf
Halle/MZ. - "Noch hält sich meine Popularität in Grenzen. Ab und zu erkennen mich die Leute aber auch schon auf der Straße. Zuletzt sogar, als ich im Ausland im Urlaub war", erzählt die 22-Jährige. Zu Hause im hessischen Bebra hingegen ist sie bekannt wie ein bunter Hund. Auch in ihrer Wahlheimat Erfurt, wo die angehende Grundschullehrerin die Seminarbank drückt und mit ihrem Freund, dem Bad Langensalzaer 400-Meter-Läufer Steffen Otto, lebt. "Heute musste ich die Uni notgedrungen sausen lassen", gab die Studentin im vierten Semester zu. Das Training allerdings nicht. Schließlich geht Ende Januar die Hallensaison los. Und dann dauert es auch gar nicht mehr lange bis zur Olympia-Qualifikation.
4,40 Meter muss man da wohl springen und unter den besten drei Deutschen sein, mutmaßt Annika Becker, deren Bestleistung bei 4,77 Metern steht. Das zu packen, sei realistisch. Und die Traummarke von fünf Metern? "Theoretisch soll diese Höhe für Frauen wohl drin sein. Ob das auch praktisch umsetzbar ist, wird die Zeit zeigen. Ich hoffe aber natürlich, dass ich die fünf Meter auch einmal schaffen werde", verrät die Leichtathletin.
Springen war der einstigen Mehrkämpferin schon immer die liebste Disziplin. "Das macht mehr Spaß als zum Beispiel im Kreis zu rennen", meinte die Hessin lachend. Trotzdem will sie irgendwann einmal ihre Leichtathletik-Karriere als Sprinterin beenden. Und ihr Freund muss dann auf Stabhochspringen umsatteln. "Wir haben eine Wette laufen. Jeder versucht sich zum Schluss im Metier des anderen", erklärte Annika Becker. Allerdings wird das nicht heute und morgen sein. Denn ans Aufhören denkt sie noch lange nicht.