Anhalt-Bitterfeld Anhalt-Bitterfeld: Beifall für die Besten der Besten
ZERBST/MZ. - Immerhin hatte jeder von ihnen zuvor die Einzelentscheidung in den Altkreisen Bitterfeld, Köthen und Zerbst gewonnen und dabei ebenfalls wieder Sieger hinter sich gelassen. Denn, um überhaupt auf die Kandidatenliste für die Sportlerehrung 2008 zu gelangen, waren Siege notwendig, hochkarätige Siege zumeist, viele von denen, deren Namen sich auf den Stimmzetteln wiederfanden, hatten im zurückliegenden Sportjahr gleich mehrfach auf dem Treppchen gestanden.
Und nun einige von ihnen auf der Bühne. Zerbst erlebte einen Abend mit dem Sport und den Sportlern im Mittelpunkt. "Es ist wunderbar, dass wir hier feiern können", betonte auch Markus Klatte, Vorstandsmitglied der Kreissparkasse Anhalt-Zerbst, die zu den wichtigsten und engagiertesten Förderern des Sports im Landkreis zählt und deren finanzielle Unterstützung auch den Sportlerball möglich gemacht hatte. Der eine Premiere für den nun nicht mehr ganz so neuen Landkreis war und eine Premiere auch für den Sport im Landkreis: Noch nie vorher waren Sportler und Funktionäre aus so verschiedenen Sportarten und aus so vielen Gegenden des Landkreises zusammengekommen. So würdigten die Zerbster mit Beifall genauso die Leistungen Bitterfelder Aktiver, wie es die Köthener mit denen aus dem Altkreis Zerbst machten und die Bitterfelder mit denen Köthener Sportler.
Dabei, so Klatte, sei es für die Jury, die die Entscheidung über die Sieger in den Kategorien treffen musste, manchmal sehr schwierig gewesen, eben weil es so viele gute Leistungen gegeben habe. Klatte würdigte auch die Zusammenarbeit zwischen Kreissportbund, Mitteldeutscher Zeitung und Volksstimme, die die Sportlerumfragen organisiert hatten. "Das hat hervorragend geklappt."
Auch Thomas Konietzko, Präsident des Kreissportbundes, lenkte in seiner Rede den Blick auf die neuen Rahmenbedingungen für den Sport und auch für die Sportlerwahl: "Wir haben mit dem Modus neue Wege beschritten, mussten dabei aber viele Interessen bündeln. Dabei kann man es nicht immer allen recht machen. Wir haben versucht, und ich denke auch geschafft, gerecht zu wählen." In fast allen Kategorien habe man sich in der Jury relativ schnell auf die Sieger festgelegt, "nur bei der Mannschaft das Jahres haben wir uns schwer getan." Da habe man sogar kurz über die Vergabe von zwei ersten Plätzen nachgedacht. Letztendlich ist die Entscheidung zugunsten der BSW Sixers ausgegangen. Das hatte nicht nur einen sportlichen Grund und war nicht nur eine Frage der Popularität, in der Entscheidung steckte sogar noch kommunalpolitischer Hintersinn. Der BSW habe sich, so Konietzko, als Verein aus drei vorher bestehenden Clubs zusammengeschlossen, und das ohne Probleme. "Daran könnten sich beispielsweise einige Politiker ein Beispiel nehmen."
Über mehrere Stunden entwickelte sich in Zerbst ein vergnüglicher Abend, der neben Spannung und Freude viel Unterhaltsames bot, wobei der Auftritt des Halleschen Olympioniken Paul Biedermann einer der Höhepunkte war. Die Choreographie des Abends funktionierte mehr oder minder reibungsfrei. Und wenn es doch einmal hakte, zum Beispiel, als die Musik für die Aerobic-Tänzerinnen ein wenig länger auf sich warten ließ, erwies sich MDR-Sportmoderator Michael Drevenstedt, der in Zerbst durch den Abend führte, als jemand, der auch unerwartete Pausen geschickt und launig überbrücken kann. Vielleicht kann ja Drevenstedt im nächsten Jahr den Job wieder übernehmen: Dann wird, nach jetzigem Stand, die Sportlerehrung in Köthen stattfinden.