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Angriffe von außen Angriffe von außen: Windows Vista soll den PC sicher machen

Von Renate Grimming und Christoph Dernbach 24.01.2007, 09:57

Hamburg/dpa. - In einerruhigen Minute räumt aber selbst der Nachfolger von Bill Gates aufdem Posten ein, dass es sich bei Windows Vista natürlich um eineSoftware handele, in der Fehler auftauchen könnten. Doch auchunabhängige Experten sehen Microsoft auf dem richtigen Weg.

«Windows Vista macht in Sachen Sicherheit einen Schritt in dierichtige Richtung», sagt Axel Vahldiek, Vista-Fachmann derComputerzeitschrift «c't». «Ob sich die Sicherheitsfeatures in derPraxis bewähren, bleibt aber abzuwarten.» «Es ist kein Zweifel, dassVista Microsofts sicherstes Betriebssystem ist», urteilt NatalieLambert, Analystin des Marktforschungsunternehmens Forrester. «Aber"am sichersten" ist nicht gleichbedeutend mit sicher.»

Windows XP und die älteren Versionen von Windows waren vor allemgegenüber Attacken aus dem Internet extrem anfällig. Erst mit demServicepack 2 (SP2) für Windows XP stopften die Microsoft-Programmierer die größten Löcher. Doch auch das SP2 konnte nichtverhindern, dass weltweit hunderttausende unzureichend geschützteWindows-Rechner von Internet-Kriminellen ausgespäht und alsinfizierte «Zombie-PCs» für Netzwerkattacken oder das Versenden vonunerwünschten Werbemails (Spam) missbraucht wurden.

Damit soll bei Windows Vista nun Schluss sein. Das System achtetzum einen viel präziser darauf, dass möglichst nur zugelasseneSoftware auf dem Rechner installiert wird. Eine runderneuerteFirewall kontrolliert den ein- und ausgehenden Netzverkehr undblockiert verdächtige Datenbewegungen ab. Außerdem soll der «WindowsDefender» so genannte Spyware entlarven, mit der dubioseWerbetreibende im Internet und Kriminelle versuchen, die Internet-Anwender auszuspähen.

Ein wichtiger Baustein in der Schutzwand muss aber von denMicrosoft-Kunden hinzugekauft werden, denn Windows Vista wird ohneeinen dauerhaften Virenschutz ausgeliefert. In diesem Marktdominieren bislang Anbieter wie Symantec, McAfee und Kaspersky. Mit«Windows Live OneCare» steigt Microsoft nun selbst in das Geschäftein und löste bei den Wettbewerbern im vergangenen Herbst eine Welleder Beschwerden aus.

Vor allem Symantec und McAfee warfen dem Softwaregigantenmangelnde Kooperation vor. Informationen zu bestimmten Schnittstellen(APIs) und dem Kernel von Vista benötigen die Hersteller, um ihreSchutzsoftware optimal an das neue Betriebssystem anzupassen und ihreSoftware weiterzuentwickeln. Diese Informationen halte Microsoftjedoch bewusst zurück, warfen die Wettbewerber dem Redmonder Riesenvor.

«Die großen Hersteller haben jahrelange Erfahrungen mitSicherheitssoftware, die Microsoft überhaupt nicht besitzt», sagteGeorge Heron, Chefwissenschaftler von McAfee. Man begrüße MicrosoftsInitiativen im Sicherheitsbereich durchaus. «Aber wir erwarten, dasssie fair spielen.» Nach wiederholten massiven Beschwerden auch vorder EU-Kommission hat sich die Lage inzwischen zumindest teilweiseentspannt. Rechtzeitig zum Verkaufsstart von Vista am 30. Januarhaben alle großen Hersteller ihre neuen Antiviren-Pakete für Vistaauf dem Markt.