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Angebliches Van-Gogh-Gemälde wird trotz Zweifeln versteigert

24.08.2020, 13:15
Umstrittenes Van-Gogh-Gemälde im Auktionshaus Dechow. Foto: Axel Heimken/dpa/Archivbild
Umstrittenes Van-Gogh-Gemälde im Auktionshaus Dechow. Foto: Axel Heimken/dpa/Archivbild dpa

Hamburg - Für mindestens 500 000 Euro will das Hamburger Auktionshaus Dechow ein angeblich von Vincent van Gogh (1853-1890) stammendes Gemälde versteigern. Das Ölbild mit dem Titel „Die Mühle von Wijk” soll am 1. September in einer Online-Auktion unter den Hammer kommen. Ob das Gemälde tatsächlich von dem niederländischen Maler stammt, ist nicht sicher. Das Amsterdamer Van-Gogh-Museum, die führende Instanz bei der Beurteilung der Echtheit, teilte auf dpa-Anfrage mit: „Das Museum hat dieses Gemälde untersucht und denkt nicht, dass das Werk von Vincent van Gogh gemacht wurde.”

Das Auktionshaus, das auf Industriegüter wie große Bagger oder Maschinen spezialisiert ist, verweist auf ein Gutachten zur Farbe des Bildes und auf die Expertise des Kieler Kunsthistorikers Ulrich Kuder (77). Der emeritierte Professor glaubt, dass das Gemälde in die Frühphase van Goghs passt. Er habe sich für den großen niederländischen Maler Jacob van Ruisdael begeistert, der um 1760 „Die Mühle von Wijk bij Duurstede” gemalt hatte. Van Gogh habe dieses Bild kopiert und leicht variiert. Es passe zur Haager Schule, der auch die frühen Werke van Goghs zugerechnet werden, sagte Kuder bei der Präsentation des Gemäldes am Montag. (dpa/lno)