Akkus und Batterien sorgfältig auswählen
Berlin/Frankfurt/Main/dpa. - Batterien sind in einer Zeit, in der viele Elektrogeräte auf Hosentaschenformat geschrumpft sind, unverzichtbar geworden. Obwohl sie gleich aussehen, unterscheiden sie sich deutlich im Aufbau und den verwendeten Chemikalien.
Wer im Notfall nicht im Dunkeln stehen möchte, sollte sich überlegen, in welchen Geräten er Batterien oder Akkus einsetzen will. Zu den wichtigsten Akkumulatoren zählen der Stiftung Gemeinsames Rücknahmesystem Batterien (GRS Batterien) in Hamburg zufolge Nickel-Cadmium- (NiCd), Nickel-Metallhydrid- (NiMH) und Lithium-Ionen-Akkus (Li-Ion). Einwegbatterien haben meist Elektrozellen aus Alkali-Mangan- (AlMn) oder Zink-Kohle (ZnC).
«Wenn ein Gerät über lange Zeit in Bereitschaft gehalten werden muss, lohnen sich Akkus nicht», erklärt Herbert Noll, Technikexperte der Stiftung Warentest in Berlin. Akkus entladen sich mit der Zeit auch ungenutzt merkbar, Batterien kaum. Laut GRS Batterien verlieren Nickel-Cadmium- und Nickel-Metallhydrid-Akkus in einem Monat rund ein Drittel ihrer Ladung.
Taschenlampen und auch Fernbedienungen gelten als Domäne der herkömmlichen Batterien, vornehmlich der billigen Zink-Kohle-Batterien. Für den Dauergebrauch sind dagegen Alkali-Mangan-Batterien besser geeignet. Moderne Batterien dieser Bauart halten GRS Batterien zufolge bis zu 15 Mal länger als Zink-Kohle-Batterien. Wird für MP3-Player, Elektrospielzeug, Organizer oder Digitalkameras immer wieder Energie benötigt, machen sich die Ausgaben für die Akkus samt Ladegeräten bezahlt.
Die am häufigsten verwendeten Akku-Typen sind Nickel-Cadmium und Nickel-Metallhydrid. «Nickel-Cadmium-Akkus werden zunehmend von Nickel-Metallhydrid-Akkus abgelöst», sagt Reiner Korthauer, Geschäftsführer des Fachverbandes Batterien im Zentralverband Elektrotechnik- und Elektroindustrie (ZVEI) in Frankfurt. Viele Käufer griffen inzwischen zu Nickel-Metallhydrid-Akkus, bei denen das Krebs erregende Umweltgift Cadmium durch eine Wasserstofflegierung ersetzt wurde. Nicht in Form der klassischen Rundzellen erhältlich, aber weit verbreitet, sind auch Lithium-Ionen-Akkus - etwa für Handys, Notebooks und Organizer.
Für alle Akkus gilt, dass sie nur dann die von vielen Herstellern versprochenen 1000 Ladezyklen schaffen, wenn sie pfleglich behandelt werden: «Grundsätzlich sollte man Akkus so lange nutzen, bis die ersten Ermüdungserscheinungen eintreten», rät Noll. Wird das Display des Gameboys matt oder fängt die Batterieanzeige an zu blinken, wird es Zeit, die Akkus auszuwechseln.
Eine Tiefentladung ist auf jeden Fall zu vermeiden: «Werden Akkus eines aus mehreren Zellen bestehenden Akkusatzes bis zum letzten Atemzug genutzt, können sie kaputt gehen», warnt Noll. Zu lange Ladezeiten bekommen den wiederaufladbaren Energiespeichern nach Ansicht von Herbert Noll ebenfalls nicht: Passiert dies öfter, verringere sich die Kapazität. Entscheidend ist daher die Wahl des richtigen Ladegerätes. Geräte, die ausschließlich für NiCd- oder NiMH-Akkus konzipiert sind, dürfen auf keinen Fall für den anderen Typ verwendet werden.