1. MZ.de
  2. >
  3. Varia
  4. >
  5. Abwasserentsorgung in Gatersleben: Abwasserentsorgung in Gatersleben: Ratsbeschluss vom Kreis beanstandet

Abwasserentsorgung in Gatersleben Abwasserentsorgung in Gatersleben: Ratsbeschluss vom Kreis beanstandet

Von Elfi Schurtzmann 28.03.2001, 17:12

Gatersleben/MZ. - Der Gemeinderat hatte sich aber entschlossen, die Ausschüttung des Überschusses auf drei Jahre zu verteilen, da eine einmalige Auszahlung in diesem Jahr von den Bürgern wohl kaum verstanden würde. Das würde bedeuten: 2001 - Preissenkung auf etwa 2,50 Mark und dann wieder Erhöhung auf 4,78 Mark bis 5,78 Mark, wie Bürgermeisterin Edith Hüttner erklärte. Nun wandten sich die Gaterslebener an Innenminister Manfred Püchel, um eine Ausnahmegenehmigung gemäß § 133 (4) Gemeindeordnung zur Verteilung der Gebührensenkung auf drei Jahre zu erwirken.

In diesem Zusammenhang machen die Gaterslebener darauf aufmerksam, dass noch eine Entscheidung zum Erhalt der eigenen Kläranlage oder die Überleitung der Abwässer zum Wasserzweckverband (WAZ) "Huy-Fallstein" zu treffen sei. Dann wäre ein Abwasserpreis von 2,50 Mark gegenüber den Nachbargemeinden der Verwaltungsgemeinschaft Bode-Selke-Aue politisch schwer zu vertreten, meinen die Gaterslebener. Die besondere Situation beruhe darauf, dass hinsichtlich der Kläranlage, die auf Grund und Boden der Gemarkung Hausneindorf liegt, erst eine Klärung mit der Nachbargemeinde erfolgen musste. Diese wollte ursprünglich von ihrem Vorkaufsrecht Gebrauch machen, zog es dann aber wieder zurück.

Ein weiteres Problem war und ist die Zuordnung von Gatersleben in den Abwasserbeseitigungsplan des Landes. Die Gemeinde möchte ihre eigene Kläranlage weiter betreiben, da sie nach vorliegendem Gutachten die wirtschaftlich günstigere Lösung für die Bürger sei. Eine Überleitung zum WAZ "Huy-Fallstein" sei nach derzeitigem Stand ungünstiger in den Kosten und würde bedeuten, dass die Gaterslebener dann höhere Gebühren zahlen müssten, heißt es in dem Schreiben an Püchel weiter. In den kommenden Jahren soll Schritt für Schritt das Kanalnetz repariert werden. Da damit nachfolgende Straßenbaumaßnahmen verbunden sind, für die die Gemeinde bisher noch keine Straßenausbaubeitragssatzung beschlossen hat, konnte mit diesen Arbeiten bisher noch nicht in vollem Umfange begonnen werden.

All diese Probleme führten dazu, dass in Gatersleben weder große Reparaturen noch Investitionen an der Kläranlage vorgenommen werden konnten. Es wäre politisch und finanziell unverantwortlich, Mittel in eine Kläranlage zu stecken, die dann in absehbarer Zeit geschlossen würde. "Es besteht also eine außerordentliche Situation", meinen die Gaterslebener abschließend in ihrem Brief. Bis heute hat die Gemeinde auf ihr Schreiben keine Antwort erhalten.