6. Ballenstedter Schlossgespräch 6. Ballenstedter Schlossgespräch: Ein Bürgermeister für Ballenstedt
Ballenstedt/MZ. - Zu "Einer wird gewinnen - ein Bürgermeister für Ballenstedt" waren gekommen: Erich Grützmann, Einzelbewerber und Leiter der Städtischen Bauverwaltung, Ulrich Pels, CDU und Fraktionsvorsitzender im Stadtrat, Enrico Reich, Einzelbewerber und Konstrukteur für Maschinen- und Schiffsanlagen, Ralf Riediger, SPD und Stadtratsvorsitzender, sowie Wolfgang Schneider, FDP und ehemaliger Leiter des gemeinsamen Verwaltungsamtes Gernrode. Sie stellten sich den Fragen der Vereinsvorsitzenden Bettina Fügemann und von Bürgern.
Mit Haushaltskonsolidierung, Erhalt der freiwilliger Aufgaben in Kultur und Sport, Verhältnis zwischen Verwaltung und Einwohnern, Gewerbeansiedlung, Flugplatz, Straßenanbindung und Gymnasium wurde ein breites Spektrum von Problemen angesprochen. Die fünf Kandidaten waren sich einig, dass verstärkte Anstrengungen unternommen werden müssen, um die Arbeitsplätze im Ort zu sichern und neue Unternehmen anzusiedeln. Ballenstedt ohne Gymnasium sei undenkbar. Die freiwilligen Leistungen müssten unbedingt erhalten bleiben, da sie die Lebensqualität in der Stadt ausmachen.
Erich Grützmann, der als Amtsleiter und stellvertretender Bürgermeister die vergangenen zehn Jahre in Ballenstedt mitgestaltet hat, nannte als eines seiner Ziele, die begonnenen Vorhaben fortzusetzen und zu beenden. Anstrengungen müssten sich vor allem auf das Gewerbegebiet Pfingstanger, das noch weitgehend leer steht, konzentrieren. Aufgaben sollten nicht zuerst privatisiert, sondern zunächst städtischen Gesellschaften angetragen werden, um die Stadt finanziell zu entlasten.
Ulrich Pels will die Arbeit seines Parteifreundes Bürgermeister Wolfgang Gurke fortführen. Er betonte, dass in Bal lenstedt in den zurückliegenden zehn Jahren vieles geschaffen wurde, auf das sich aufbauen lässt. Die Kommune dürfe sich nicht von Aufgaben in Kultur und Sport zurückziehen.
Ralf Riediger plädierte für einen neuen Umgang zwischen Rathaus und Bürgern. Die Eigeninitiative müsse gefördert werden und mehr Vorschläge der Einwohner berücksichtigt werden. Enrico Reich brach als jüngster Kandidat vor allem eine Lanze für die Jugend. Der Jugendklub "Phönix" müsse in der jetzigen Form erhalten bleiben. Das Freizeitangebot sei unzureichend. Vor allem müsse über die Gewerbeansiedlung ein Wegzug junger Leute verhindert werden.
Wolfgang Schneider verwies auf seine Erfahrungen als Bürgermeister und Verwaltungsleiter in Gernrode. In der Wirtschaft komme es darauf an, bestehende Arbeitsplätze zu sichern und Bedingungen für Gewerbeansiedlung zu verbessern. Anreize seien notwendig, ob durch Förderung oder günstige Steuersätze.
Alle Kandidaten räumten mehr oder weniger ein, dass die Einbeziehung der Bürger in die Entscheidungen zu verbessern ist. Gespräche mit den Vereinen und Bürgerforen seien geeignete Möglichkeiten. Unterschiedliche Auffassungen gab es dagegen bei sachkundigen Einwohnern in den Ausschüssen des Stadtrates. Ulrich Pels sprach sich mit Hinweis auf die Stadt Quedlinburg dagegen aus, Ralf Riediger befürwortete sie mit Blick auf den Landkreis.