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30. Hallesche Werfertage 30. Hallesche Werfertage: Lars Riedel führt mit 1:0

Von Rüdiger Fritz 23.05.2004, 18:33

Halle/MZ. - Riedel blieb vor allem deswegen auf dem Teppich, weil dieser Prestige-Sieg lediglich das Vorgeplänkel für den Kampf um Alles bei den Olympischen Spielen im Sommer in Athen war. Bundestrainer Jürgen Schult hakte den Erfolg schnell ab: "Es steht 1:0 für Lars Riedel. Das ist für ihn eine Selbstbestätigung, mehr aber nicht. Außerdem ist die Siegerweite nicht so stark, wie sie auf dem Papier aussieht. Bei dem starken Wind hätte er die 70 Meter-Marke erreichen können."

Riedel sah das ebenfalls so. "Trotz des Sieges über Virgilius Alekna gebe ich mich keiner Illusion hin. Ich kann noch einiges verbessern", sagte er. "Aber es ist gut zu wissen, dass es trotz der ansprechenden Weite Reserven gibt." Wie viele andere Athleten war der Sachse des Lobes voll über die Werfertage. "Das war eines Jubiläums würdig. Die Organisation wird immer perfekter." Meeting-Chef Rainer Ritschel vernahm dies gern und meinte: "Die vielen ehrenamtlichen Helfer sind der Garant für den Erfolg."

Asse von einst wie die Olympiasieger Ilona Slupianek, Udo Beyer (beide Kugelstoßen), Petra Felke oder der hallesche Olympiadritte von 1980, Wolfgang Hanisch (beide Speerwerfen) verfolgten die Wettkämpfe. Obwohl Boris Henry das Speerwerfen mit der Jahresweltbestleistung von 86,86 Metern gewann, sah Hanisch Verbesserungswürdiges: "Sein Anlauf war auf den letzten Metern noch nicht optimal und beim Abwurf fehlte es ihm an Lockerheit." Auf der gleichen Anlage überzeugte die Weltmeisterschafts-Dritte Steffi Nerius mit 64,07 Metern.

Im Diskuswerfen standen mit Beatrice Faumuina (Neuseeland / 1997), Franka Dietzsch (Neubrandenburg / 1999), Natalia Sadova (Russland / 2001) und Irina Yatchenko (Weißrussland / 2002) gleich vier Weltmeisterinnen im Ring - doch keine kam gegen Anastasia Kelesidou an. Die griechische Olympiazweite von 2000 triumphierte mit der Jahresweltbestweite von 67,03 Metern.

Aus dem Kugelstoß-Zweikampf zwischen Nadine Kleinert und Astrid Kumbernuss wurde nichts. Die Magdeburgerin Kleinert freute sich über den Sieg mit 19,23 Metern. Ihre Rivalin aus Neubrandenburg vergoss Tränen, nachdem sie den Wettkampf nach erzielten 18,71 Metern vorzeitig wegen einer Fersenverletzung beenden musste, die sie seit Wochen behindert. Die Olympiasiegerin von 1996 und mit acht Kugelstoß-Siegen erfolgreichste Starterin in der Geschichte der Werfertage bangt nun um ihren Athen-Start.

Nächster Höhepunkt in Sachsen-Anhalt: Meeting in Dessau am 4. Juni, 18 Uhr