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2. Handball-Bundesliga 2. Handball-Bundesliga: Anhalt ist die Nummer zwei im Land

Von Tobias Munke 23.05.2007, 18:59

Bernburg/MZ. - Die Schwarz-Gelben stellten mit 36 Pluspunkten ihren Rekord aus der Saison 2003 / 04 ein, erreichten mit dem siebenten Platz in der Abschluss-Tabelle ihr zweitbestes Ergebnis in der sechsjährigen Zugehörigkeit des Vereins in der zweithöchsten deutschen Spielklasse und sind hinter dem EHF-Pokalsieger und Bundesligist SC Magdeburg die neue Nummer zwei in Sachsen-Anhalt.

Mäuer verletzt

Für Sven Liesegang spielen jedoch andere Dinge eine wichtigere Rolle als Rechenspiele in der Tabelle. "Zahlen sind für Statistiker. Mit ein wenig mehr Glück wären wir Vierter, hätten aber mit Pech auch nur Elfter werden können. Die Entwicklung des Teams steht für mich an erster Stelle. Die verlief sehr positiv", meinte der Spielertrainer.

Der SV Anhalt konnte in der vergangenen Saison nicht ein einziges Mal auf den schwer verletzten Uwe Mäuer zurückgreifen. Für den Kreisläufer sprang der waschechte Bernburger Toni Pajung in die Bresche. "Auch Dennis Krause steigerte sich im Verlauf der Saison im Angriff erheblich", sah "Liese" in der kompakten Teamleistung einen Grund für den sportlichen Höhenflug. So ruhte im Angriff die Last der Verantwortung nicht mehr ausschließlich auf Robert Lux (159 Tore) und Dmitri Filippow (138). Auch Pajung (111), Nick Heinemann (103), Dennis Saleh (102) und Michael Krause (101) knackten die 100-Treffer-Marke.

Tolle Fans

Auch die beiden Torhüter Jan Resimius und Andreas Böhm erfüllten ihren Job. Genauso wie die Fans: "Den Füchsen konnten wir nicht das Wasser reichen. Aber alle anderen Spitzenteams hatten in Bernburg dank der tollen Unterstützung der Anhänger, die wie ein Mann hinter uns standen, nichts zu lachen", dankte Liesegang den treuen Zuschauern.

Doch es war auch nicht alles Gold, was glänzt. Der Aufsichtsrat sorgte mit seinen Personalentscheidungen im Februar für Unruhe im Verein. So wurden die Verträge von Liesegang und Co-Trainer Heiner Benecke nicht verlängert, obwohl sich die Chefetage noch im Dezember mündlich für eine weitere Zusammenarbeit mit dem Trainergespann ausgesprochen hatte. Außerdem muss der SV Anhalt in Zukunft auf seinen genialen Spielmacher Filippow (wird Spielertrainer beim HC Aschersleben), Dennis Krause (SC Magdeburg II) und auf Linkshänder Saleh (Ziel unbekannt) verzichten. Für die Arbeit des Aufsichtsrats spricht jedoch, dass der SV Anhalt die Lizenz von der Handball-Bundesliga GmbH ohne Auflagen erhalten hat. "Wir mussten unpopuläre Entscheidungen treffen, damit unser Verein finanziell weiterhin auf gesunden Füßen steht", meinte Geschäftsführer Jörg Westerkowsky.

Viel Arbeit für Prokop

Für Liesegangs Nachfolger auf der Trainerbank wird es nicht einfach. Mit insgesamt sieben neuen Spielern muss Heinz Prokop ab 1. Juli den personellen Umbruch bewältigen. Der spektakulärste Neuzugang ist dabei Litauens Nationaltorhüter Mantas Gudonis, der Anfang der Woche einen Zweijahresvertrag unterschrieb. Vor Gudonis hatte der Zweitligist bereits Jan Jungandreas (Delitzsch), Sascha Konietzka (SC Magdeburg II), Svajunas Kairis, Alexander Weber (beide Staßfurt), Enrico Lampe (Aschersleben) und Andreas Kühne (Eintracht Glinde) für die kommende Saison verpflichtet.