2. Bundesliga 2. Bundesliga: St. Pauli gewinnt Nord-Derby
München/dpa. - Am 28. Spieltag stürmten die Kiezkicker mit dem 2:0 amSonntag gegen Hansa Rostock auf den zweiten Tabellenplatz vor demFCA, der mit der bitteren 0:4-Lektion bei Alemannia Aachen diehöchste Saisonniederlage kassierte. Im Abstiegskampf ist Rot WeissAhlen kaum noch zu retten - das Schlusslicht kassierte mit dem 1:3bei der SpVgg Greuther Fürth die dritte Niederlage in Folge.
Im Top-Spiel am Montag (20.15 Uhr) gegen 1860 München willSpitzenreiter 1. FC Kaiserslautern den nächsten Schritt auf dem Wegzurück in die Bundesliga machen. Trainer Marco Kurz warnte aber vorseinem Ex-Verein: «Die Sechziger haben 19 Punkte in der Rückrundegeholt. Das sagt alles!». Für 1860-Coach Ewald Lienen ist der FCK sogut wie aufgestiegen, «aber wir treten nicht zum Gratulieren an».
Für Glückwünsche ist es noch zu früh, aber St. Pauli ist demdirekten Aufstieg ein Stück näher gekommen. Marius Ebbers (41.Minute) mit seinem 15. Saisontor und Deniz Naki (55.) machtenHamburgs dritten Sieg in Serie perfekt. Bei Rostock geht das Bangenum den Klassenverbleib weiter, zumal Kapitän Martin Retov nach derRoten Karte (57.) wegen Tätlichkeit eine längere Sperre droht.
Nach den Krawallen am Rande früherer Spiele zwischen den beidenFußballclubs hatte Rostock am Millerntor auf die Unterstützung seinerFans verzichtet. Hansa hatte die 500 von der Polizei zugestandenen,personalisierten Karten zurückgegeben. 800 Polizisten waren amSonntag auf dem Kiez im Einsatz, um Ausschreitungen zu verhindern.
Fünf Tage nach dem Pokal-Halbfinal-K.o. gegen Bremen hatteAugsburgs Torfabrik ohne den angeschlagen Top-Torjäger Michael Thurk(21 Treffer) totale Ladehemmung. Die Alemannen Szilard Nemeth, DanielAdlung, Nico Herzig und Timo Achenbach besiegelten das Debakel derleidenschaftslosen Augsburger.
Bei Aufsteiger Düsseldorf hat sich das Thema Durchmarsch nach dem1:1 am Samstag in Karlsruhe wohl erledigt. Auch in Duisburg redetniemand mehr vom Aufstieg. Nach dem 4:1 am Freitag gegen Koblenzsorgte das Ende der «Affäre Sasic» für Erleichterung. «Mit derMannschaft habe ich alles geklärt. Ich habe mich bei den Betreuernfür meine Fehler vor der Mannschaft entschuldigt», sagte TrainerMilan Sasic. Der eigenwillige Kroate hatte unter der Woche mit seinemrauen Umgangston Spieler und Betreuerstab vor den Kopf gestoßen.
Energie Cottbus kann nach dem 4:1 am Samstag im Duell derBundesliga-Absteiger mit Arminia Bielefeld durchatmen. «Aber mit 34Punkten ist man noch nicht sicher», mahnte Energie-Trainer Claus-Dieter Wollitz. Der zweifache Torschütze Stiven Rivic und der starkeTorwart Gerhard Tremmel verdarben Detlev Dammeiers Abschied alsInterimstrainer der Arminen. Der Sport-Geschäftsführer muss mangelsFußballlehrerlizenz seinen Platz auf der Trainerbank räumen.
Auch Rot-Weiß Oberhausen machte mit dem ersten Auswärtssieg seitfast sechs Monaten einen großen Schritt in Richtung Klassenverbleibund feierte nach dem 2:1 in Paderborn auf der Vereins-Homepage dengriechischen Siegtorschützen Dimitrios Pappas als «RWO-Götterboten».Im Tabellenkeller war der FSV Frankfurt der große Gewinner. TrainerHans-Jürgen Boysen war nach dem 2:1 am Freitag gegen Union Berlinaber nicht zufrieden: «Die erste Halbzeit war nicht nach meinemGeschmack. Wir haben das Motto 'Vier Spiele für ein Halleluja'beherzigt, Wildwest-Fußball gespielt und waren löchrig wie einezerschossene Saloontür».