2. Bundesliga 2. Bundesliga: Rostock vor Abstieg - Düsseldorf erobert Relegationsplatz
BERLIN/SID. - Nach dem 2:1 (2:1)-Sieg gegen Union Berlin kann die Mannschaft von Trainer Norbert Meier als neuer Dritter weiter von der Bundesliga-Rückkehr träumen. Während St. Pauli nach dem souveränen 3:0 (1:0) im Nordduell gegen Hansa Rostock mit nur einem Punkt Rückstand den Anschluss hält, rutschte der SC Paderborn durch das enttäuschende 0:2 (0:1) bei Abstiegskandidat Karlsruher SC zwei Spieltage vor dem Saisonende auf den fünften Tabellenplatz ab.
Nachdem die SpVgg Greuther Fürth am Freitag endgültig den Aufstieg perfekt gemacht hatte und Eintracht Frankfurt den Franken mit einem Sieg im Montagsspiel (20.15 Uhr/Sport1 und Sky) gegen Schlusslicht Alemannia Aachen vorzeitig folgen kann, bleibt es dahinter eng.
Dank der Treffer von Ken Ilsö (15.) und Sascha Rösler (22., Foulelfmeter) fehlen den Düsseldorfern, die zuletzt 1996/97 in der Bundesliga gespielt hatten, nur noch zwei Siege, um in die Entscheidungsspiele um den Aufstieg einzuziehen - möglicherweise gegen den Erzrivalen 1. FC Köln. Für Union traf in einem in der Anfangsphase vogelwilden Spiel vor 32.000 Zuschauern der Ex-Fortune Simon Terodde (18.).
Nach dem Sieg im brisanten Nordduell gegen Hansa Rostock durch ein Doppelpack von Marius Ebbers (13./49.) und ein Tor von Fin Bartels (79.) lauert der FC St. Pauli auf einen Fehler der Düsseldorfer. Durch die 16. Niederlage der Saison hat Aufsteiger Rostock hingegen nur noch minimale Chancen auf den Klassenerhalt und muss sich auf den Gang zurück in die 3. Liga einstellen.
Mehr als das Spiel stand jedoch die Sicherheitslage rund um das Stadion am Millerntor im Blickpunkt. Hansa-Fans hatten vor dem Anpfiff mit einem Demonstrationszug friedlich gegen das Verkaufsverbot für Gästekarten protestiert. Zu Ausschreitungen kam es bis zum Anpfiff nicht.
Die Polizei sprach von 1700 Teilnehmern, die Organisatoren vermeldeten 2500. Insgesamt waren 1500 Polizeibeamte im Einsatz. Rund 800 Fans des gastgebenden Kiez-Klubs hatten sich mit den Hansa-Anhängern solidarisch erklärt und verzichteten auf einen Stadionbesuch. Rostocks Vorstandsvorsitzender Bernd Hofmann sprach von einem "traurigen und bedenklichen Präzedenzfall. Dadurch erleiden wir in diesem Spiel, in dem es für beide Vereine sportlich um sehr viel geht, einen erheblichen Wettbewerbsnachteil".
Völlig desolat traten die Paderborner bei Abstiegskandidat Karlsruher SC auf. Ohne Mut und Spielwitz verloren die Ostwestfalen verdient und gaben den Badenern, die von einem Abstiegs- auf den Relegationsplatz kletterten, neue Hoffnung auf den Verbleib im Unterhaus. Der Franzose Gaetan Krebs (43.) und Pascal Groß (88.) erzielten vor 14.112 Zuschauern im Wildpark-Stadion die Treffer für die Mannschaft von Trainer Markus Kauczinski.
Bereits am Freitag hatte Fürth durch das 1:1 (0:1) beim FSV Frankfurt den Aufstieg endgültig perfekt gemacht und bei den Hessen ausgiebig gefeiert. "Es hat zwar in der ersten Hälfte so ausgesehen, als hätten wir am Montag beim Feiern mehr Einsatz gezeigt, aber das drehte sich in der zweiten Hälfte", sagte Trainer Mike Büskens. Bernd Nehrig mit einem verwandelten Foulelfmeter (75.) den Punkt der Franken, die nun seit zwölf Spielen ohne Niederlage sind. Ausgerechnet der Ex-Fürther Björn Schlicke hatte die Frankfurter, die sich durch den Punkt den Klassenerhalt sicherten, in Führung gebracht (17.).