2. Bundesliga 2. Bundesliga: Bielefeld und Möhlmann trennen sich

Fürth/Bielefeld/dpa. - Trainerkarussell in der 2. Fußball-Bundesliga: Benno Möhlmann hat sich von Arminia Bielefeld getrenntund bei seinem Ex-Club SpVgg Greuther Fürth angeheuert. Nur eineStunde nach seinem Abschied aus Ostwestfalen wurde der 49-Jährige amDienstag bei den Franken als Nachfolger des unmittelbar zuvorentlassenen Thomas Kost bekannt gegeben. Der jüngste Trainer der 2.Liga hatte nach nur knapp sieben Wochen seinen Posten wieder räumenmüssen.
Möhlmann wird einen Vertrag bis Juni 2005 unterschreiben und istbereits der vierte Trainer der Fürther in dieser Saison. Der Ex-Profisoll den selbst erklärten Aufstiegsaspiranten vor dem drohendenAbstieg in die Regionalliga bewahren. «Es gibt nur wenige Trainer,die uns jetzt helfen können, und nur einen, den ich kenne undschätze, das ist Benno Möhlmann», sagte Fürths Vereinschef HelmutHack. Der Präsident hatte vor zwei Tagen Kontakt zu Möhlmannaufgenommen. «Ich habe schon am Sonntagabend einen Anruf meinesehemaligen Präsidenten erhalten», sagte Möhlmann.
Der 34-jährige Kost hatte den Posten als Cheftrainer zumJahresbeginn von Werner Dreßel übernommen, der seinerseits imNovember die Nachfolge des damals entlassenen Eugen Hach angetretenhatte. Dreßel könnte unter seinem ehemaligen Profi-Kollegen Möhlmannnun allerdings wieder in seine ursprüngliche Position als Co-Trainerin Fürth zurückkehren, so Hack.
Unter Kost hatten die Franken in den ersten drei Ligaspielen derRückrunde nur einen Punkt gewinnen können. Im Viertelfinale des DFB-Pokals war der Verein an Bundesliga-Spitzenreiter Werder Bremen (2:3)gescheitert. Die Fürther rangieren nach 20 Spieltagen als Tabellen-Zwölfte nur wegen des besseren Torverhältnisses nicht auf einemAbstiegsrang. «Wir müssen alles tun, um im bezahlten Fußball zubleiben», sagte Hack.
Der Vereinschef hatte den im Profifußball eher unbekannten Kostals seinen Kandidaten bei der SpVgg durchgesetzt und bezeichnet ihnweiter als «feinen, guten Trainer». «Es ist eine Entscheidung, diemir unter die Haut geht und persönlich Leid tut», sagte Hack.Persönliche Konsequenzen für seine Fehlentscheidung schloss er aus.
Möhlmanns Abschied in Bielefeld hatte sich nach dessenRücktrittsangebot am Montag und der Ankündigung, den zum Saisonendeauslaufenden Kontrakt auf keinen Fall zu verlängern, angedeutet.Hintergrund der Trennung ist auch das zerrüttete Verhältnis zwischenMöhlmann und Finanz-Geschäftsführer Roland Kentsch, der nach dem 0:0des Tabellen-Achten am Sonntag bei LR Ahlen Kritik an der Mannschaftgeübt und den Coach öffentlich in Frage gestellt hatte.
Ein Nachfolger für Möhlmann steht noch nicht fest. Als heißesterKandidat gilt Bielefelds Ex-Profi Ewald Lienen, der am 21. Septemberbeim Erstligisten Borussia Mönchengladbach entlassen worden war. «Ichwerde innerhalb von 48 Stunden Gespräche führen und versuchen, einenneuen Trainer zu finden», sagte Arminen-Manager Thomas von Heesen,der zunächst als Interims-Lösung selbst das Training leiten wird.
Möhlmann hatte kurz nach seinem ersten Engagement in Fürth am 23.Oktober 2000 den Dienst bei den Arminen angetreten und sie in derSaison 2000/2001 vor dem Abstieg aus der 2. Bundesliga bewahrt. Inder folgenden Spielzeit schaffte er mit den Ostwestfalen sogar dieRückkehr in die Bundesliga, konnte den erneuten Absturz im Vorjahrallerdings nicht verhindern.