2. Bundesliga 2. Bundesliga: 17 Union-Profis lenken im Gehaltsstreit ein
Berlin/dpa. - Die klare Mehrheit der Profis von Fußball- Zweitligist 1. FC Union Berlin hat im Gehaltstreit eingelenkt. Nach Einzelgesprächen mit der Clubspitze stimmten am Montag 17 Spieler einem von der Vereinigung der Vertragsfußballer (VdV) erarbeiteten Kompromiss zu. Demnach sollen bis zum Saisonende je 20 Prozent weniger an Bezügen ausgezahlt werden, 15 Prozent davon aber werden die Akteure zu einem späteren Zeitpunkt in zwei Raten bekommen. Sechs Spieler unterzeichneten den Ergänzungsvertrag nicht und erbaten sich weitere Bedenkzeit. Mit den Gehaltseinsparungen soll eine Etatlücke von mindestens 600 000 Euro geschlossen werden.
Der Tabellen-Zwölfte verhandelte aber nicht nur um Gehaltsreduzierungen, sondern legte dem Bulgaren Kostadin Widolow, Torhüter Robert Wulnikowski und Defensivspieler Ronny Nikol neue, verbesserte Vertragsangebote vor. «Ich hoffe, dass Kostadin bleibt», sagte Präsident Heiner Bertram. Um eine Entscheidung aber wurde nach Gespräche mit dem Berater von Widolow am Montag noch hart gerungen. Wulnikowski und Nikol wollen sich erst im Januar 2003 entscheiden.
Noch vor Weihnachten will der Verein festlegen, wie er auf die Berufsspieler reagiert, die eine Reduzierung endgültig ablehnen. Bertram, der die Verhandlungen am Montag seinem Vize Bernd Hofmann überließ, hatte mehrfach mit Änderungskündigungen gedroht. Nachdem die Spieler die ursprüngliche Forderung des Vereins nach einem Gehaltsverzicht von 20 Prozent bis Saisonende abgelehnt hatten, gab es auch Kritik an dem Kompromiss-Vorschlag. «Es ist eine Frage, wie man mit Menschen umgeht. Wir haben Verträge und die müssen eingehalten werden», meinte Kapitän Steffen Menze. Über die Namen der sechs Nichtunterzeichner des Kompromisses wurde am Montag offiziell nichts bekannt.
«Wir werden auf jeden Fall einen Kader haben. Aber wie der aussieht, weiß ich zur Zeit noch nicht», hatte Bertram schon nach dem enttäuschenden 1:3 zum Jahresausklang gegen Eintracht Trier erklärt und damit die Möglichkeit von Trennungen angedeutet. Mit 21 Punkten rangieren die «Eisernen» nach der Hinrunde auf Platz 12. «Wir sind eben nur Durchschnitt, mehr war da nicht drin», kommentierte der Präsident das bisherige Abschneiden.
Als Abgang steht bisher nur Heiner Backhaus, dem fristlos gekündigt wurde, fest. Einem Wechsel von Petar Divic zu Eintracht Trier verhinderten am Montag nur noch unterschiedliche Vorstellungen der Clubs über die Ablösesumme.