2. Bundesliga 2. Bundesliga: 13 Zweitligaspiele stehen unter Manipulationsverdacht
Berlin/dpa. - Die zuständige BochumerStaatsanwaltschaft bestätigte am Montag lediglich drei Spiele. Sieseien in die Anklageschriften der beiden anstehenden Prozesse vor demBochumer Landgericht aufgenommen worden.
An allen drei Partien war der VfL Osnabrück beteiligt. DieStaatsanwaltschaft nannte die Auswärtsspiele am 2. Mai 2008 beim FCCarl Zeiss Jena (1:1), am 17. April beim FC Augsburg (0:3) und am 13.Mai 2009 beim 1. FC Nürnberg (0:2). In diesem Zusammenhang war Ex-Profi Marcel Schuon vom Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes(DFB) vor zwei Wochen wegen unsportlichen Verhaltens für zwei Jahreund neun Monate gesperrt worden. Er soll sich gegenüber dem Inhabereines Wettbüros zum Versuch der Manipulation bereiterklärt haben.
Das DFB-Sportgericht sah es zudem als erwiesen an, dass Schuonversucht habe, noch das Osnabrücker Spiel am 21. November 2008 beiAlemannia Aachen (1:3) zu beeinflussen. Dieses Spiel nannten weder«Fakt» noch die Staatsanwaltschaft. Schuon habe die Vorwürfe imwesentlichen eingeräumt, hieß es weiter. Allerdings war aus DFB-Sichtnicht nachzuweisen, dass tatsächlich manipuliert wurde. Der VfLOsnabrück und dessen ehemaliger Trainer Claus-Dieter Wollitz hattendie Sperre bis Ende August 2012 als zu mild kritisiert. Der Club war2009 abgestiegen und plant eine Schadenersatzklage.
Beim DFB ermittelt der Kontrollausschuss nach Angaben von SprecherRalf Köttker gegen 15 Spieler und einen Schiedsrichter. Bei demUnparteiischen gehe es allerdings nur um eine Schutzsperre. ZurAnzahl der betroffenen Spiele machte Köttker keine Angaben: «Mehrgibt es nicht zu sagen, weil es sich um ein schwebendes Verfahrenhandelt.»
Der erste Prozess im größten europäischen Fußball-Wettskandal sollam 6. Oktober beginnen. Angeklagt sind zwei 35 und 55 Jahre alteMänner, die der Führungsebene der Wettbetrüger zugerechnet werden.Ihnen wird gewerbs- und bandenmäßiger Betrug in 16 beziehungsweise 22Fällen vorgeworfen.
Der Prozessauftakt könnte sich wegen einzuhaltender Fristenallerdings noch verschieben, zudem wird nach Angaben der BochumerStaatsanwaltschaft geprüft, das Verfahren mit dem zweiten Prozesszusammenzulegen. In diesem Verfahren wurden im September zwei weiterePersonen angeklagt. Insgesamt laufen früheren Angaben zufolgeErmittlungen gegen mehr als 250 verdächtige Personen. Betroffen sindetwa 270 Spiele im In- und Ausland.