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1. Bundesliga 1. Bundesliga: Rekordmeister FC Bayern in Rekordzeit zum 18. Titel

Von Morten Ritter 27.04.2003, 12:56
Die Spieler des FC Bayern jubeln nach dem Abpfiff über ihren vorzeitig errungenen Meisterschaftstitel. (Foto: dpa)
Die Spieler des FC Bayern jubeln nach dem Abpfiff über ihren vorzeitig errungenen Meisterschaftstitel. (Foto: dpa) dpa

Düsseldorf/dpa. - Früh wie selten und in Sekundenschnelle war der Titel des deutschen Fußballmeisters vergeben. Erst zum zweiten Mal in der Bundesliga-Geschichte sicherte sich Rekordchampion FC Bayern München die Meisterschale durch den 2:0-Erfolg beim VfL Wolfsburg mit 13 Punkten Vorsprung bereits vier Runden vor Schluss. Zuvor war dies nur den Bayern selbst 1973 gelungen. Die erste Entscheidung in der 40. Saison fiel überraschend früh, weil die Konkurrenz aus Stuttgart und Dortmund auf der Zielgeraden schwächelt und Punkte ließ. Während in München bereits am Samstagabend ausgelassen der 18. Titelgewinn gefeiert wurde, droht dem Meisterschaftszweiten des Vorjahres, Bayer Leverkusen, nach dem 2:2 bei Borussia Mönchengladbach der erste Bundesliga-Abstieg.

Die Entscheidung zu Gunsten der Münchner fiel am 30. Spieltag innerhalb von 4,8 Sekunden: Zunächst traf Giovane Elber zum 1:0 für Bayern in Wolfsburg, kurz darauf erzielte der Rostocker Delano Hill das 1:1 beim Tabellenzweiten VfB Stuttgart. «Das geht schon unter die Haut. Da muss man aufpassen, dass die Tränen nicht fließen», meinte Erfolgstrainer Ottmar Hitzfeld, der mit seinem Club im fünften Jahr den vierten Meistertitel gewann. Auch Nationaltorhüter Oliver Kahn freute sich über den unerwartet schnellen Triumph.

«Das ist für mich das Größte. Das ist richtig geil», meinte der Bayern-Keeper, der mit seinem Team im DFB-Pokalfinale gegen den 1. FC Kaiserslautern am 31. Mai auch das vierte «Double» der Club-Historie gewinnen kann. «Herzlichen Glückwunsch an die Mannschaft und an die Trainer. Ich habe mich mit ihnen gefreut. Wir können stolz auf die Truppe sein», gratulierte auch Bayern-Präsident Franz Beckenbauer.

Außer der vorzeitigen Meisterschaft für den FCB ist in der Jubiläums-Saison noch keine Entscheidung gefallen. Acht Clubs kämpfen um die Qualifikation für einen internationalen Wettbewerb, neun um den Verbleib in der Liga. Bedrohlich wird die Situation vor allem für den 1. FC Nürnberg (30 Punkte) und den letztjährigen Champions- League-Finalisten Bayer 04 Leverkusen (31) nach dem in der letzter Minute entrissenen Sieg beim Konkurrenten Mönchengladbach (34).

Die Nürnberger ergaben sich beim 0:4 in Hamburg schon fast ihrem Schicksal, Bayer wehrte sich im Abstiegsduell mit Gladbach wenigstens mit Haut und Haaren. «Wir sind kein Stück weitergekommen», meinte Kapitän Carsten Ramelow dennoch deprimiert. Geschäftsführer Reiner Calmund sah sein Team «vom Kopf her im Abstiegskampf angekommen» und forderte aus den restlichen vier Spielen drei Siege. «Wir haben eine kleine Chance», so Calmund. Retter für die Gladbacher war der Däne Morten Skoubo, der in der 89. Minute seinen ersten Bundesligatreffer zum 2:2-Endstand erzielte. «Darauf habe ich lange gewartet.»

Mit einem Paukenschlag zum Geburtstag seines Trainers schaffte der VfL Bochum mit dem 2:1 beim FC Schalke 04 einen wichtigen Erfolg im Kampf gegen den Abstieg. Der Südafrikaner Delron Buckley erzielte kurz vor Schluss den Siegtreffer für die nun mit 37 Punkten ausgestatteten Bochumer. «Wenn ich noch mehr solcher Spiele ertragen muss, werde ich meinen 49. Geburtstag wohl nicht mehr erleben», sagte VfL-Coach Peter Neururer nach dem Sieg auf Schalke strahlend. Die «Königsblauen» hingegen verloren erstmals unter ihrem neuen Teamchef Marc Wilmots und bangen nun wieder um die UEFA-Cup-Qualifikation.

Nach den Punktverlusten des VfB Stuttgart (53) und von Titelverteidiger Borussia Dortmund (52) beim 0:0 gegen München 1860 hofft plötzlich auch Hertha BSC Berlin (51) wieder auf einen Platz, der zum Eintritt in die europäische Königsklasse berechtigt. «Wenn wir in Bremen gewinnen, sprechen wir offen von der Champions League», sagte Hertha-Manager Dieter Hoeneß nach dem 2:0-Erfolg gegen Hannover 96. Mit 36 Punkten und einem schweren Restprogramm haben sich auch die Niedersachsen noch längst nicht vom Abstiegskampf verabschiedet.

Bayern-Trainer Ottmar Hitzfeld dirigiert seine Mannschaft in der Bundesliga nach oben. (Foto: dpa)
Bayern-Trainer Ottmar Hitzfeld dirigiert seine Mannschaft in der Bundesliga nach oben. (Foto: dpa)
dpa
Bayern München ist Deutscher Meister 2003. Es ist der 17. Meister-Titel seit Einführung der Bundesliga und der 18. insgesamt. (Grafik: dpa)
Bayern München ist Deutscher Meister 2003. Es ist der 17. Meister-Titel seit Einführung der Bundesliga und der 18. insgesamt. (Grafik: dpa)
dpa