1. Bundesliga 1. Bundesliga: Neues Stadion wird eingeweiht
Wolfsburg/dpa. - Freitag der 13. soll für den Fußball- Bundesligisten VfL Wolfsburg ein Glückstag werden. An diesem Tag wird die Volkswagen Arena eröffnet - und damit ein weiterer Meilenstein auf dem angestrebten Weg des VW-Tochterunternehmens VfL in die europäische Spitze gesetzt. Nach der Etat-Verdoppelung in den vergangenen Jahren und der sensationellen Effenberg-Verpflichtung soll das neue Stadion die äußeren Rahmenbedingungen für die hoch gesteckten Ziele schaffen. «Mit dem Vorurteil der Provinz ist es nun endgültig vorbei», sagte VfL-Manager Peter Pander. «Das neue Stadion macht uns konkurrenzfähig.»
In nur 19 Monaten ist zwischen der Autostadt und dem Allerpark ein Stadion entstanden, das sich mit den modernsten Fußball-Tempeln messen kann. 30 000 Fans finden Platz unter dem aufwändigen Dach mit einer stützfreien Trägerkonstruktion und einer lichtdurchlässigen Membran. Die 8000 Stehplätze können auch noch kurz vor dem Spiel in 4000 Sitzplätze umgewandelt werden, alle Fans haben das Dach über dem Kopf. Die Zuschauer erleben zudem Fußball hautnah: Es gibt keine Laufbahn, die Fans und Spieler trennt.
Dass die Zuschauer in Scharen kommen werden, daran lässt der Geschäftsführer der VfL Fußball GmbH, Klaus Fuchs, keinen Zweifel. «Wir erwarten auf Anhieb eine 50-prozentige Steigerung.» Das hieße, dass schon in der Rückrunde die durchschnittliche Zuschauerzahl pro Spiel von jetzt 13 000 auf rund 18 000 steigen würde. «Wir haben für die Rückrunde schon 7600 Dauerkarten verkauft», sagt Fuchs. Im alten Stadion seien es nur 5600 gewesen. Darüber hinaus hätten sie schon jetzt 28 der 32 Logen verkauft, und auch die anderen VIP-Plätze hätten großen Anklang bei den Zuschauern gefunden. «Das Angebot ist hervorragend angenommen worden.»
Die steigenden Zuschauerzahlen sind nicht nur wichtig für die Stimmung in der neuen Arena. Sie sind auch Voraussetzung dafür, dass der Club langfristig schwarze Zahlen schreibt. Denn die finanzielle Belastung, die die VfL Fußball GmbH jährlich durch den Stadionneubau zu tragen hat, liegt bei rund vier Millionen Euro. «Das ist schon ein erheblicher Brocken, den wir erbringen müssen», meint Fuchs. Die Stadt Wolfsburg hat sich mit 25 Millionen an dem 53 Millionen Euro teuren Stadionprojekt beteiligt. Die andere Hälfte wurde über ein Darlehen finanziert, das die VfL GmbH - eine 90-prozentige Tochter von Volkswagen - über 29 Jahre abstottern muss.
Dass ein neues Stadion allein keine Siege bringt, wissen die Wolfsburger. Trainer Wolfgang Wolf ist dennoch überzeugt: «Die Euphorie und die Stimmung, die die Zuschauer in diesem reinen Fußballstadion von den Rängen verbreiten können, wird uns bestimmt vier bis sechs Punkte in einer Saison mehr einbringen.»
Kurz vor Beginn der neuen Stadion-Ära hofft auch Fuchs auf einen weiteren sportlichen Schub: «Es ist deutlich zu spüren, dass die Mannschaft heiß auf das neue Stadion ist. Und das lässt vermuten, dass sie noch engagierter zu Werke gehen, als sie es jetzt schon tun.» Ob es wirklich hilft, wird sich das erste Mal am Sonntag zeigen, wenn der VfL gegen den VfB Stuttgart spielt.