1. Bundesliga 1. Bundesliga: Lauth-Hattrick beendet Bochums Serie
München/dpa. - Den ersten Hattrick seiner Karriere erzielt, das 1000. Bundesliga-Tor der «Löwen» geschossen und sich selbst von großem Druck befreit: Benjamin Lauth hat mit seinem Dreierpack wieder zu alten Torjägerqualitäten gefunden und die immer lauter werdende Kritik beim TSV 1860 München auf einen Schlag verstummen lassen. «Er ist richtig explodiert. Das ist der Benny, wie wir ihn haben wollen», sagte Trainer Falko Götz nach dem 3:1 (0:1)-Sieg gegen den VfL Bochum. Der Nationalspieler wollte seinen großen Auftritt aber nicht überbewerten. «Ich war die letzten Spiele auch schon gut. Jetzt treffe ich wieder», sagte er.
Nur das Jubiläumstor war auch für Lauth etwas ganz Besonderes. «Das Tausendste ist der Wahnsinn», sagte der 22-Jährige, der seit der D-Jugend für die «Löwen» spielt. 13 Tore hatte das Eigengewächs in der vergangenen Saison erzielt, in dieser Spielzeit war es bislang nur ein einziger verwandelter Elfmeter. Aus dem Jubel über den Shooting-Star des Vorjahres war längst Kritik am Sorgenkind geworden. Die Vereinsführung hatte zuletzt sogar öffentlich Lauths vermeintlich zu lockeren Lebenswandel moniert.
«Er ist diese Woche von Vereinsseite unter Druck gesetzt worden, weil wir mit seinen Leistungen nicht zufrieden sein konnten», erklärte Götz. Noch einen Tag vor dem Spiel führte Präsidentensohn Karl-Heinz Wildmoser jr ein Gespräch mit dem Stürmer. «Ich habe ihm gesagt, was wir von ihm erwarten», so der Geschäftsführer. Die Forderungen erfüllte Lauth eindrucksvoll und setzte sich gegen die Kritik zur Wehr. «Ich lasse mir nicht vorwerfen, dass ich mich nicht auf den Verein konzentriere. Das ist völliger Quatsch», sagte er.
In der 49. Minute glich Lauth das 0:1 des Bochumers Vahid Hashemian (34.) aus, danach meldete er sich mit zwei weiteren Treffern (66./Foulelfmeter und 77.) endgültig zurück. Das 1:1 war im 649. Spiel das 1000. Bundesliga-Tor des TSV 1860. Zuletzt hatte der Jungstar, der sein letztes Feldtor am 3. Mai erzielt hatte, scheinbar schwer an der Last der Verantwortung zu tragen. «Er hat sich sicherlich unheimlich viele Gedanken gemacht über seine Situation», sagte Götz. Der dreifache Torschütze hofft, sich über Leistungen im «Löwen»-Trikot wieder für die Nationalmannschaft und für den EM-Kader 2004 in Portugal zu empfehlen. Dort war er gegenüber Kevin Kuranyi (VfB Stuttgart) ins Hintertreffen geraten.
Beim VfL Bochum endete der Höhenflug nach sieben Spielen ohne Niederlage. Für das Team von Coach Peter Neururer schloss sich damit ein Kreis. Denn die letzte Bundesliga-Niederlage hatte es am 16. August auch in München gegeben - gegen den FC Bayern (0:2). «Für das Umfeld und den Verein ist diese Niederlage natürlich traurig, weil der Vereinsrekord heute hätte fallen können», sagte Neururer. Fast unbemerkt feierte Nationalspieler Paul Freier sein 20-minütiges Comeback nach zwei monatiger Pause wegen eines Fußbruch. «Dem Fuß geht es ganz gut. Ich wäre aber besser erholt, wenn wir heute gewonnen hätten», sagte Freier.