Volleyball - Chemie Volleys Volleyball - Chemie Volleys: Ein Spiel mit zwei Gesichtern

Leuna/Spergau - Die Stadt, die Halle, der Verein, den Trainer, die Fans - Ulf Quell kennt alles bestens. Aber es geht nicht um seine Chemie Volleys Mitteldeutschland, sondern um den VfB Friedrichshafen. Jenen Verein, wo der CVM am Sonntag um 18 Uhr zum nächsten Punktspiel der Volleyball-Bundesliga antreten wird, und wo Quell elf Jahre als Co-Trainer von Stelian Moculescu gearbeitet hat.
„Wir werden bestimmt einen Wein zusammen trinken. Immerhin haben wir ein Jahrzehnt zusammen gearbeitet“, sagt Quell, der nach wie vor Kontakt zu Moculescu hat. Der rumänien-stämmige frühere Bundestrainer hatte Quell einst aus Berlin an den Bodensee geholt. „Wir können Privates und Berufliches sauber voneinander trennen, aber werden sicherlich auch über das Spiel reden“, meint Quell. Für ihn wird der Auftritt an alter Wirkungsstätte eine besondere Partie, für seine Mannschaft hingegen nicht. Auch wenn es gegen den Rekordmeister geht, „es ist ein Spiel, in dem drei Punkte vergeben werden. Und wir wollen zusehen, dass wir etwas mit davon nach Hause nehmen können.“
Der achte Spieltag der Volleyball-Bundesliga hält auch für den zweiten mitteldeutschen Vertreter eine hohe Hürde bereit. Die Dresden Volleys, derzeit Letzter der Tabelle, empfangen mit Rottenburg den Überraschungs-Tabellendritten.
Titelverteidiger Berlin Recycling Volleys, punktgleich mit CVM-Gegner Friedrichshafen auf Platz zwei liegend, bekommt es mit Neuling Königs Wusterhausen zu tun. Die weiteren Partien: Düren - Lüneburg, Bühl - Herrsching (alle Sa.), VCO Berlin - Königs Wusterhausen (So.)
Ein Punktgewinn in Friedrichshafen würde Quell gerade recht kommen. „Es wird Zeit, dass wir von unserer guten Arbeit auch profitieren“, sagt Quell, und spielt damit auf die Auftritte seiner Piraten zuletzt daheim gegen Bühl und beim amtierenden Meister in Berlin an. Die Zusammenfassung beider Partien: gut gespielt, aber keine Ausbeute in Form von Punkten. „Es gibt da so ein oder zwei Spielsituationen, die wir als Mannschaft besser lösen müssen“, sagt der CVM-Trainer.
Dazu fehlt seinem Team noch die Erfahrung. Bislang zumindest. Denn möglicherweise platzt ausgerechnet gegen den VfB Friedrichshafen der Knoten. Dass der Rekordmeister verwundbar ist und seine Schwächen hat, davon ist Quell nachhaltig überzeugt. „Es gibt in jedem Spiel eine Chance, auch gegen Friedrichshafen“, sagt er, und verweist auf den jüngsten Auftritt von Friedrichshafen in der Champions League. Gegen die Österreicher von Posojilnica Aich/Dob - mit Ex-Pirat Filip Palgut - kassierte der VfB eine 2:3-Niederlage, und das nach einer 2:0-Führung und drei Matchbällen. „Das Spiel haben sie sich noch schön aus der Hand nehmen lassen“, urteilt Quell. Das auch ein Bundesligist in Friedrichshafen gewinnen kann, hat zudem Düren am zweiten Spieltag bewiesen.
Genug Anhaltspunkte, um in Friedrichshafen erfolgreich zu sein, gibt es für die Piraten also zur Genüge. Nur muss das Team aus den Ansätzen endlich mehr machen können als bisher. (mz)