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Trainersuche des SV Halle Lions  Trainersuche des SV Halle Lions : René Spandauw ist im Gespräch

Von Christoph Karpe 06.05.2015, 18:56
Entschlossen schwört René Spandauw seine Saarlouis-Mannschaft ein.
Entschlossen schwört René Spandauw seine Saarlouis-Mannschaft ein. Imago Lizenz

Halle (Saale) - Die Kandidaten-Liste hat sich innerhalb einer Woche um die Hälfte reduziert. „Jetzt sind es noch drei“, sagt Cornelia Demuth. Die Managerin der SV Halle Lions sucht intensiv einen neuen Trainer, der die Basketball-Frauen durch die nächste Bundesliga-Saison führt. Und Demuth bestätigt erneut: „Ja, ich habe auch Kontakt zu René Spandauw.“

Hinter den Kulissen in der halleschen Basketball-Szene gilt der Mann, der gerade die Saarlouis Royals zur Vizemeisterschaft geführt hat, als die Ideal-Besetzung für den Posten: 20 Jahre Erfahrung im Frauen-Basketball, allerbeste Kontakte zu Beratern und Spielerinnen, ein klares Konzept und jede Menge Ehrgeiz sprechen für geballte Kompetenz.

Vom Saarland an die Saale?

Und Spandauw kann es sich sogar sehr gut vorstellen, aus dem Saarland an die Saale zu wechseln. „Die sportliche Perspektive stimmt, die Infrastruktur mit der neuen Halle ist prima, die Organisation funktioniert, die Nachwuchsarbeit auch. Halle ist ein schlafender Riese. Ich würde nach Halle passen“, sagt der fast 57-Jährige, der seinerseits den Kontakt mit Cornelia Demuth bestätigt.

Eigentlich hätte er gern recht schnell eine Bestätigung. „In spätestens sieben Tagen möchte ich für mich wissen, wo ich in der nächsten Saison arbeite“, sagt Spandauw, der nach eigener Aussage auch noch Angebote aus Luxemburg, Polen und Ungarn hat. „Es ist nicht so, dass ich mit meinem Job ab Sommer keinen Euro verdienen werde. Aber erstmals nach meiner langen Zeit in Saarlouis rede ich mit anderen Vereinen“, so der Niederländer.

Spandauws Erfolge

Über die Gründe seines Abschieds bei den Royals möchte er nicht reden. „Manche glauben sowieso, dass ich noch bleibe. Für die Nächsten bin ich einfach inzwischen zu sehr Inventar“, sagt der Niederländer, der auch schon Co-Trainer der Nationalmannschaft seines Landes war und einst auch die deutsche U-16-Auswahl - damals mit der Hallenserin Laura Hebecker - betreut hat. Dreimal war er „Trainer des Jahres“ in der Damen-Bundesliga, er feierte 2009 und 2010 die Meisterschaft mit Saarlouis, gewann den Pokal und spielte mit dem Team im Euro Cup.

Kaum einer kennt das Geschäft besser. Und auch die Spielerinnen in Halle: „Laura Hebecker und Noémie Rouault hätten auch nach Saarlouis gepasst. Aber Laura gehört einfach nach Halle, deshalb habe ich aus Respekt nie bei ihr angefragt. Noémie wollte ich vor der letzten Saison. Sie hat mir abgesagt und sich für die Lions entschieden“, erzählt Spandauw. Natürlich würde er beide gern behalten „wenn ich in Halle lande“.

Konkurrenten immer im Blick

Die Entwicklung des Konkurrenten hat er natürlich genau verfolgt. „2012, die Vizemeisterschaft, das war der Höhepunkt in Halle. Aber die Kunst ist es, lange auf dem Höhepunkt zu bleiben“, sagt er und gibt zu: „Da gehört auch Glück dazu, etwa bei der Besetzung der Ausländerpositionen.“ Halle hatte das in der letzten Saison nicht.

Dem Mann, der an der Seitenlinie durchaus emotional agiert, spürt man das Kribbeln an. „Jetzt ist die Zeit, wo man Gespräche mit Spielerinnen führt, wo man scoutet“, sagt er. Und Spandauw lässt auch seinen Humor durchblicken. „Manche Spielerin, wenn sie hört, René kommt nach Halle, könnte sagen: ,Dann bleibe ich.‘ Andere sagen vielleicht: ,Oje, ich muss weg.‘“

Aber noch sind das alles Gedankenspiele. René Spandauw ist bislang lediglich ein Kandidat für die Lions. Die anderen zwei sollen aus dem Männerbereich kommen. „Vielleicht fällt bis zum Wochenende eine Entscheidung“, sagt Cornelia Demuth. Sie muss sie treffen - in Absprache mit ihrem Vorstand. (mz)