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French Open Zverev fordert Djokovic: „Wird nie Außenseiter sein“

Auf Alexander Zverev wartet in Paris der erste Härtetest. Besteht er ihn, folgen weitere Proben, die es in sich haben.

Von Lars Reinefeld, dpa Aktualisiert: 03.06.2025, 12:46
Für Alexander Zverev gehen die French Open jetzt so richtig los.
Für Alexander Zverev gehen die French Open jetzt so richtig los. Dimitar Dilkoff/AFP/dpa

Paris - Den ersten großen Pokal hielt Alexander Zverev schon einmal kurz in den Händen. Stolz präsentierte sich der 28-Jährige mit der Champions-League-Trophäe, die die Fußballer von Paris Saint-Germain ins Stade Roland Garros mitgebracht hatten. Um am Sonntag auch den Coupe des Mousquetaires als Sieger der French Open in die Höhe zu strecken, muss Deutschlands bester Tennisspieler in Paris erst noch Schwerstarbeit verrichten.

Denn nach einer erstaunlich lockeren ersten Woche wartet auf Zverev auf dem Weg zum ersehnten ersten Grand-Slam-Titel nun ein hammerhartes Programm. Los geht es an diesem Mittwochabend in der Night Session (20.15 Uhr/Eurosport) im Viertelfinale gegen Novak Djokovic.

Setzt sich Zverev gegen den Rekord-Grand-Slam-Champion aus Serbien durch, wartet im Halbfinale am Freitag sehr wahrscheinlich der Weltranglisten-Erste Jannik Sinner, der sich in Paris aktuell noch stärker präsentiert als vor seiner dreimonatigen Doping-Sperre.

Schwere Auslosung

Und zur Krönung könnte es dann im Endspiel am Sonntag zum Duell mit Titelverteidiger Carlos Alcaraz kommen, der nach dem Rücktritt seines Landsmannes und Paris-Seriensiegers Rafael Nadal das Nonplusultra auf Sand ist. „Ich glaube, von jetzt an habe ich die schwerste Auslosung, die man sich vorstellen kann“, sagte Zverev. „Ich freue mich auf die Kämpfe mit den Großen und werde alles versuchen, alle drei Spiele zu gewinnen.“

Als erste Hürde wartet auf dem Court Philippe-Chatrier Djokovic. 13 Mal standen sich die beiden Rivalen bereits gegenüber, zuletzt im Halbfinale der Australian Open zu Beginn des Jahres. In Melbourne musste Djokovic nach verlorenem ersten Satz verletzt aufgeben. Überhaupt spürt der 38-Jährige seinen Körper zuletzt immer mehr.

Genf als Motivations-Booster für Djokovic

Bis kurz vor Beginn der French Open hatte Djokovic ein durchwachsenes Jahr. Dann gewann er das Turnier in Genf und holte seinen 100. Titel auf der ATP-Tour, 24 davon bei Grand-Slam-Turnieren. Die Selbstzweifel bei Djokovic, der sich in der Phase der Unsicherheit auch von seinem Kurzzeitcoach Andy Murray trennte, sind verflogen. „Natürlich macht so ein Titelgewinn etwas mit einem“, gab Djokovic zu.

Zverev hat die langjährige Nummer eins ohnehin voll auf der Rechnung. „Ein Novak Djokovic wird nie ein Außenseiter sein“, sagte Zverev. „Es wird ein harter Kampf, aber ich werde bereit sein“, sagte der Vorjahresfinalist nach seinem Kurz-Einsatz im Achtelfinale gegen den Niederländer Tallon Griekspoor, der verletzt aufgeben musste.

Zverev im Energiesparmodus

Zverev konnte so wichtige Energie sparen, versucht auch abseits der Matches nicht zu viel Kraft zu vergeuden. „Ich habe meine Routinen“, sagte Zverev. „Ich bin nicht jemand, der viel rausgeht. Ich bin nicht viel in der Stadt unterwegs. Ich bleibe lieber in meinem Zimmer mit meinen eigenen Leuten und spiele eine Runde Mario Kart.“

Djokovic zeigt sich da deutlich unternehmungslustiger. Das Video seiner kleinen Radtour im mehrspurigen Kreisverkehr rund um den Arc de Triomphe ging in den sozialen Medien viral. Am Sonntagabend mischte sich der Serbe unter die Anhänger, die Champions-League-Sieger Paris Saint-Germain im Prinzenpark unweit des Stade Roland Garros einen begeisterten Empfang bereiteten.

Dass Zverev den Henkelpott am Tag danach stolz in den Händen hielt, kommentierte Djokovic bei Instagram mit Humor. „Sei ehrlich. Du warst da, um mein Spiel auszuspionieren. Die Trophäe zu sehen, war nur eine Ausrede“, schrieb der Serbe, der parallel gegen den Briten Cameron Norrie im größten Stadion der Anlage spielte.