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Jahresendturnier im Tennis Siegen oder Fliegen: Zverevs Endspiel ums Halbfinale

Mit der Niederlage gegen Jannik Sinner will sich Alexander Zverev nicht lange beschäftigen. Zu wichtig ist sein letztes Gruppenmatch bei den ATP Finals. Einen Lerneffekt soll es trotzdem geben.

Von Jörg Soldwisch, dpa Aktualisiert: 13.11.2025, 11:58
Ärgerte sich im Match gegen Sinner nicht nur über vergebene Breakbälle: Alexander Zverev
Ärgerte sich im Match gegen Sinner nicht nur über vergebene Breakbälle: Alexander Zverev Marco Alpozzi/LaPresse/AP/dpa

Turin - Das ärgerliche Match der vergebenen Chancen gegen Topfavorit Jannik Sinner hakte Alexander Zverev für sein persönliches Endspiel ums Halbfinal-Ticket schnell ab. „Ich blicke vorwärts, ich blicke auf Freitag“, sagte der deutsche Tennisstar. Bei seinem Gruppenfinale bei den ATP Finals in Turin gegen den Kanadier Felix Auger-Alliasime heißt es für den 28-Jährigen: Siegen oder Fliegen. 

Er habe „eine sehr realistische Chance, ins Halbfinale zu kommen. Und das ist jetzt meine Hauptaufgabe und mein Hauptziel“, sagte Zverev. Doch mit ein paar Gedanken war er auch schon bei einem möglichen Finale am Sonntag und einer Revanche gegen Sinner: „Ich hoffe, ihn wiederzusehen. So einfach ist das.“

Dafür muss der Weltranglistendritte aber zunächst am Freitag (20.30 Uhr/Sky) gegen Auger-Aliassime bestehen. Die Ausgangslage ist klar: Gewinnt der Hamburger, folgt er in der Björn Borg Gruppe dem vorzeitig qualifizierten Sinner in die Runde der besten Vier. Verliert er, ist das Prestigeturnier der besten Spieler des Jahres in Turin für den zweimaligen Gewinner (2018 und 2021) nach der Vorrunde bereits beendet. 

Zverev erwartet „sehr aggressiven Spieler“

Im direkten Vergleich führt Zverev mit einer 6:3-Bilanz, doch das bislang letzte Aufeinandertreffen bei den US Open verlor er in der dritten Runde. Auger-Aliassime sei ein „sehr aggressiver Spieler“, aber wenn er dagegenhalten könne, „dann werde ich meine Chancen bekommen“, äußerte Zverev.

Der Kanadier konnte ein vorzeitiges Aus durch einen hart erkämpften Dreisatzsieg gegen Ben Shelton aus den USA gerade so verhindern und sieht sich für das Duell mit Zverev gerüstet. „Er weiß, was er zu tun hat. Ich weiß, was ich zu tun habe“, sagte der 25-Jährige: „Mal sehen, wer am Freitag sein Spiel am besten umsetzen kann.“

Kohlschreiber: „Da muss Sascha ein bisschen mehr hinkommen“

Auger-Aliassime galt in jungen Jahres als Ausnahmetalent, „dem die Zukunft des Männertennis“ gehören sollte, wie damals nicht nur die Schweizer Tennis-Ikone Roger Federer prophezeite. Doch so weit kam es nicht, die jüngeren Sinner (24) und Carlos Alcaraz (22) beherrschen inzwischen die Szene. In dieser Saison zeigt Auger-Aliassimes Formkurve aber wieder klar nach oben.

„Er ist einer der besten Hallenspieler nach Jannik Sinner, ist unglaublich selbstbewusst“, sagte Ex-Profi Philipp Kohlschreiber. Der Sky-Experte hofft, dass Zverev noch etwas entschlossener agiert - anders als bei den sieben vergebenen Breakchancen gegen Sinner. Es in den entscheidenden Momenten mehr zu wollen, sei „eine Einstellung, die kann man zum Teil erlernen oder sich erarbeiten. Da muss Sascha ein bisschen mehr hinkommen.“

Zverev: Ergebnis spiegelt Leistung nicht wider

Sinner zeigte mit dem Rücken zur Wand ein sensationelles Aufschlagspiel und nutzte selbst seine wenigen Chancen eiskalt. So stand am Ende ein 4:6, 3:6 aus Zverevs Sicht auf der Anzeigetafel. „So einen Aufschlagtag wird er nicht jedes Mal haben. Und das weiß ich auch, und das weiß er auch“, sagte Zverev. Wichtig sei ihm, dass er von der Grundlinie das dominante Power-Tennis des Italieners mitgehen konnte. 

Seiner Meinung nach sei das Match deswegen ausgeglichener gewesen als es das Ergebnis vielleicht vermuten lasse, äußerte Zverev: „Er hat nur seine Chancen sehr, sehr viel besser als ich genutzt, und deswegen hat er am Ende in zwei Sätzen gewonnen.“ 

Auch Sinner bescheinigte Zverev, „großartiges Tennis“ gespielt zu haben. „Es war ein sehr enges Match.“ Am Ende verlor Zverev aber zum fünften Mal in Serie gegen den Titelverteidiger und steht nun im Gruppenfinale unter Druck.