Schlimmer Unfall mit fatalen Folgen Regine Cavagnoud: Ihr Tod ist bis heute eine der größte Tragödien des Skisports

Halle (Saale)/SID - Die Sonne schien, der Schnee glitzerte. Die Piste auf dem Pitztaler Gletscher war wie gemalt. Doch der Schein trog. Die beeindruckende Kulisse in den Tiroler Alpen wurde Schauplatz einer der größten Tragödien in der Geschichte des Skisports.
Während einer routinemäßigen Trainingseinheit kollidierte die Französin Regine Cavagnoud mit dem deutschen Nachwuchstrainer Markus Anwander - mit tragischen Folgen.
Die damalige Ski-Weltmeisterin Cavagnoud und Anwander stießen frontal mit den Köpfen zusammen. Rund 100 Meter stürzten sie über einen Steilhang ab. Beide blieben bewusstlos liegen. Cavagnoud musste nach einem Herzstillstand von ihrem Trainer wiederbelebt werden. Noch am Abend wurde sie mehr als vier Stunden lang an Kopf, Brustbein und Leber operiert und in ein künstliches Koma versetzt.
Regine Cavagnoud starb nach zwei Tagen im Universitätsklinik in Innsbruck
Nach zwei Tagen auf der Intensivstation der Universitätsklinik in Innsbruck schalteten die Ärzte am 31. Oktober 2001 um 9.40 Uhr die Apparate der 31-Jährigen ab. „Unsere Untersuchungen haben ergeben, dass das Gehirn von Regine Cavagnoud überhaupt nicht mehr arbeitet“, erklärte Wolfgang Koller, Leiter der traumatologischen Intensivstation.
Anwander kämpfte sich nach schweren inneren Verletzungen sowie einem Kiefer- und einem Schädelbasisbruch wieder ins Leben zurück. Ein Jahr nach dem tödlichen Zusammenstoß wagte er sich zurück an den Unglücksort. „Der ganze Tag ist wie ausgelöscht“, sagte Anwander, der erst drei Wochen nach dem Unfall aus dem künstlichen Koma erwachte.
Tod von Regine Cavagnoud: Betreuer zu Gefängnisstrafen verurteilt
Rund vier Jahre nach dem Unfall wurden die beiden Betreuer von Cavagnoud zur Rechenschaft gezogen. Die Trainer hatten Cavagnoud einen weiteren Trainingslauf gestattet, obwohl das Training unterbrochen war. Die Franzosen erhielten wegen fahrlässiger Tötung und fahrlässiger schwerer Körperverletzung jeweils drei Monaten Gefängnis auf Bewährung sowie hohe Geldstrafen.