Italien-Rundfahrt Giro: Topfavorit Roglic stürzt und verliert viel Zeit
Die neunte Etappe der Italien-Rundfahrt verläuft für den slowenischen Rundfahrtspezialisten alles andere als nach Plan. Auf den Schotterpisten verliert er den Anschluss.

Siena - Ein Sturz auf den weißen Schotterpisten der Toskana hat Topfavorit Primoz Roglic wichtige Zeit im Kampf um den Gesamtsieg beim Giro d'Italia gekostet. Der slowenische Kapitän aus dem deutschen Red-Bull-Team erreichte auf der neunten Etappe nach 181 Kilometern 2:22 Minuten hinter Tagessieger Wout van Aert das Ziel auf der Piazza del Campo in Siena. Damit rutschte Roglic in der Gesamtwertung auf den zehnten Platz ab und liegt nun 2:25 Minuten hinter Isaac del Toro, der als erster Mexikaner das Rosa Trikot erobert hat.
Roglic stürzte 51 Kilometer vor dem Ziel zusammen mit vier weiteren Fahrern auf einem der Schotter-Sektoren, die auch beim Eintagesrennen Strade Bianche zum Programm gehören. Nachdem der Giro-Sieger von 2023 kurz darauf auch noch einen Reifenschaden hatte, verlor er endgültig den Anschluss.
„Es war hart, das Tempo war sehr hoch. Wir müssen schauen, was wir jetzt machen. Wir werden am Ende sehen, was es bedeutet. Wir haben diese Minuten verloren. Es ist noch ein weiter Weg. Jetzt gilt es, sich zu erholen“, sagte Roglic.
50. Karriere-Sieg für van Aert
Den Sieg holte der frühere Cross-Weltmeister van Aert, der sich in einem packenden Duell mit del Toro auf dem Schlussanstieg nach Siena hinauf durchsetzte. Für den Belgier, der vor fünf Jahren in Siena bereits die Strade Bianche gewonnen hatte, war es nach schwierigen Wochen der erste Sieg in dieser Saison und der 50. seiner Karriere.
In der Gesamtwertung liegt del Toro nun 1:13 Minuten vor seinem UAE-Teamkollegen Juan Ayuso aus Spanien. Der Italiener Antonio Tiberi (1:30) ist Dritter.
Nach dem zweiten Ruhetag am Montag geht es bei der Italien-Rundfahrt einen Tag später mit dem zweiten Einzelzeitfahren über 28,6 Kilometer von Lucca nach Pisa weiter. Das bietet Roglic die Chance, wieder Zeit auf seine größten Rivalen gutzumachen. Schon beim Auftaktzeitfahren in Albanien hatte der Vuelta-Sieger als Zweiter aufgetrumpft.