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Hoffnung und Kritik European League of Football (ELF) startet: Leipzig Kings sind in neuer Liga dabei

Rund 18 Monate wurde getüftelt, geplant, geworben: Jetzt ist es endlich soweit. Am Wochenende startet die European League of Football (ELF) in ihre Premierensaison.

Aktualisiert: 18.06.2021, 14:22
ELF-Macher Patrick Esume zu Besuch bei den Leipzig Kings.
ELF-Macher Patrick Esume zu Besuch bei den Leipzig Kings. (Foto: imago/Picture Point)

Köln/Leipzig - Patrick Esume fühlt sich in seiner neuen Rolle pudelwohl: „Es lebt sich gut“, sagt der Commissioner der European League of Football (ELF), er bekomme aber „wenig Schlaf“. Unermüdlich ist der 47-Jährige herumgereist, hat sich die Teams angeschaut, Klinken geputzt, die Werbetrommel gerührt und sich um die Organisation gekümmert. Jetzt ist es endlich soweit, Esumes Baby geht am Samstag in die Premierensaison.

Die Macher haben sich auch von der Corona-Pandemie nicht ausbremsen lassen. Acht Mannschaften aus drei europäischen Ländern sind dabei, darunter sechs deutsche: Die Hamburg Sea Devils, Frankfurt Galaxy, Berlin Thunder, Leipzig Kings, Cologne Centurions (Köln) und Stuttgart Surge aus Deutschland, die Barcelona Dragons aus Spanien sowie die Wroclaw Panthers aus dem polnischen Breslau.

Leipzig Knights als Nachrücker in der European League of Football dabei

Die Standorte Köln und Leipzig wurden anstelle der ursprünglich vorgesehenen Städte Hannover und Ingolstadt aufgenommen. „Wir sind nach fünf Monaten der Vorbereitung seit zwei Wochen aus dem Lockdown-Gefühl rausgekommen“, sagt Zeljko Karajica, Investor und Gesellschafter, bei der Auftakt-Pressekonferenz.

Vertreter aller Teams sind im Hamburger Ding auf der Dachterrasse mit dabei, manche kennen Esume und Karajica nur von Zoom-Konferenzen. Erst vier Tage vor dem Start lernten sich die wichtigen Akteure persönlich kennen - dank der niedrigen Fallzahlen in Deutschland endlich wieder möglich.

European League of Football (ELF): „Von Anfang an die europäische Spitzenliga“

„Diese Liga wird von Anfang an die europäische Spitzenliga sein, nicht nur medial sondern auch sportlich“, kündigt Esume, der dem deutschen Footballpublikum als Experte bei den NFL-Übertragungen bestens bekannt ist, an. Man habe auf die Balance geachtet, so Esume: „Jedes einzelne Team tritt an, um Meister zu werden. Wer mein Favorit ist? Keine Ahnung.“

Als TV-Partner ist ProSieben MAXX im Boot, der Sender will langen Atem beweisen. 15 Livespiele zu zeigen, sei „natürlich risikoreich, das ist allen klar. Aber wir sind total optimistisch“, sagt ran-Sportchef Alexander Rösner. Erst einmal „kleine Schritte“ zu gehen, war keine Option: „Wenn, dann all in.“

Schon 2022 sollen es zwölf bis 14 Teams sein, langfristig ist eine Aufstockung auf bis zu 24 Mannschaften aus zehn europäischen Ländern geplant. Immer wieder werde die ELF mit der NFL Europe verglichen, so Karajica. Es gebe viel Skepsis, aber auch Neugier. Esume kennt den Vorgänger bestens - er war dabei. Als Assistenztrainer gewann der Norddeutsche mit der Frankfurt Galaxy und den Hamburg Sea Devils den Titel. Er will ausdrücklich keinen Aufguss.

ELF macht sich in der German Football Liga (GFL) keine Freunde

„Wir als ELF haben uns immer auf die Fahnen geschrieben, dass wir den American Football an der Basis unterstützen wollen. Und zwar lokal überall da, wo wir eine Franchise haben, damit auch an Ort und Stelle die Hilfen tatsächlich ankommen“, so Esume. Anders als in der NFL Europe, in der überwiegend US-Amerikaner spielten.

„Unser Ziel ist es, junge Spieler, die noch nicht Football spielen, für unsere Sportart zu begeistern, in die Vereine zu bringen. Da haben die Vereine etwas davon, da hat der Verband etwas davon und dann kommen die hoffentlich irgendwann zurück zu uns.“

Noch ist es allerdings nicht soweit. Die German Football Liga (GFL) hat viele Abgänge zu verzeichnen. Deshalb steht die neu formierte Mannschaft der Frankfurt Universe beispielsweise nach zwei Saisonspielen mit einer Bilanz von 0:155 da. Freunde macht man sich damit in der Liga nicht unbedingt.

Am Samstag um 19 Uhr geht es in der ELF mit dem Auftritt der Stuttgart Surge bei den Barcelona Dragons los. Die Partie wird live im Inernet auf ran.de übertragen. (sid/dpa/mz)