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Weltcup Solides Comeback für Biathletin Franziska Preuß

Franziska Preuß kann bisher nicht ihr Potenzial zeigen. Die zuletzt erkrankte Biathletin kommt zurück, kann aber noch nicht in den Kampf um die Podestplätze eingreifen.

Von Sandra Degenhardt, dpa Aktualisiert: 18.12.2025, 16:33
Franziska Preuß legt nach ihrer Zwangspause ein solides Comeback hin. (Archivbild)
Franziska Preuß legt nach ihrer Zwangspause ein solides Comeback hin. (Archivbild) Martin Schutt/dpa

Le Grand-Bornand - Nach ihrer Zwangspause war Franziska Preuß einfach nur froh, wieder dabei zu sein. „Die letzten zwei Wochen waren hart. Ich bin froh, dass ich starten konnte. Es tat für meine Motivation sehr gut, nicht auf der Couch das Rennen schauen zu müssen, sondern dabei zu sein“, sagte die 31-Jährige nach Rang 18 im Biathlon-Sprint von Le Grand-Bornand bei Eurosport. Es war ein solides Weltcup-Comeback, auf dem sie aufbauen kann.

Ein Podestplatz war bei ihrem Saisonstart 2.0 nach der Doppelinfektion mit Corona und Influenza ohnehin nicht zu erwarten. Am Schießstand räumte sie bis auf die letzte Scheibe alle ab. Der Fehler sei „superblöd“, da sei sie ein bisschen unruhig geworden sei und „letzte Überzeugung“ gefehlt habe. Und auf der Strecke konnte sie mit über einer Minute Rückstand auf die Beste als 24. wie erwartet noch nicht dagegen halten. „Man hat gleich von Runde eins ein bisschen Blutgeschmack gehabt, weil die Lunge es noch nicht so gewohnt ist“, berichtete Preuß im ZDF. 

Bundestrainer mit Comeback zufrieden

Nach den 7,5 Kilometern hatte sie 1:00,1 Minuten Rückstand auf die fehlerfrei siegende Schwedin Hanna Öberg. „Ich bin mit Franzis Leistung zufrieden nach einer Woche lockerem Training“, sagte Damen-Bundestrainer Kristian Mehringer. „Aber heute hat man sich nichts erlauben können.“

Beste Deutsche wurde die fehlerfreie Anna Weidel auf Rang 17 (+58,1 Sekunden), Vanessa Voigt musste ebenfalls keine Extrarunde drehen und kam als 19. (+1:02,6 Minuten) ins Ziel.

Damit geht das Trio fast geschlossen in die Verfolgung am Samstag (12.15 Uhr/ZDF und Eurosport). „Ich hoffe, dass es mir läuferisch da ein bisschen besser geht und ich ein paar Plätze gut mache“, so Preuß. Julia Tannheimer (29.), Janina Hettich-Walz (37.) und Julia Kink (41.) landeten abgeschlagen im Feld.

Preuß muss Comeback-Qualitäten rausholen

Im vergangenen Jahr hatte Preuß in den französischen Alpen die Verfolgung gewonnen und war im Sprint und Massenstart - hinter ihrer weiterhin fehlenden Teamkollegin Selina Grotian (Corona) - jeweils Zweite geworden. Doch jetzt geht es für sie 52 Tage vor dem ersten Olympia-Rennen in Antholz darum, den Formaufbau Richtung Olympia hinzubekommen und die Norm dafür zu knacken. 

Denn die Verteidigung des Gesamtweltcups kann sie nach ihrem schwachen Start in Östersund und dem Ausfall in Hochfilzen ad acta legen, das war aber ohnehin nicht ihr vorrangiges Saisonziel. 

Jetzt muss Preuß, die immer wieder in ihrer Karriere von gesundheitlichen Problemen ausgebremst wurde, den neuerlichen Rückschlag schnell abhaken. „Es war eine schwierige Situation. Die innerliche Flamme war nicht erloschen, aber gedämpfter auf alle Fälle“, gab sie im ZDF zu. Mental ziehe es „immer so viel Energie, wenn man daheim sitzt. Ich wollte jetzt einfach Wettkämpfe haben, damit man nicht den ganzen Sommer so viel investiert und dann schaut man wieder ein ganzes Trimester zu“, so Preuß, die derzeit nur von Wochenende zu Wochenende schaue: „Ich hoffe, dass ich Rennen für Rennen mehr Selbstvertrauen bekomme und mehr Überzeugung.“ Ihr Motto: Schritt für Schritt zum großen Ziel Olympia.