1. MZ.de
  2. >
  3. Sport
  4. >
  5. Special Olympics: Special Olympics: Max Zabel räumt drei Mal Gold ab

Special Olympics Special Olympics: Max Zabel räumt drei Mal Gold ab

Von ANNA HEISE 09.06.2016, 19:09
Max Zabel (r.) feierte 2015 Bronze in Los Angeles.
Max Zabel (r.) feierte 2015 Bronze in Los Angeles. Silbersack

Halle (Saale) - Petra Strüver hatte gerade noch genug Zeit, ein Bild von sich und ihrem Schützling Maximilian Zabel auf Facebook zu posten. Dann startete die Eröffnungsfeier der Special Olympics in Hannover. Am Montagabend war das.

Während derzeit viele Menschen hauptsächlich auf die Fußball-Europameisterschaft nach Frankreich blicken, stand in den letzten Tagen für Strüver und Zabel nur ein Event im Vordergrund - die nationalen Spiele für Menschen mit geistiger Behinderung. Rund 4 800 Athleten kämpfen derzeit in Hannover in 18 Sportarten um eine Medaille. Sachsen-Anhalt ist im Bowling, Reiten und Speed-Skating vertreten - und bei letzterem startete Zabel.

Die Konkurrenz war hart. Insgesamt 58 Athleten hatten für die Wettbewerbe gemeldet. Doch Zabel wurde seiner Favoritenrolle souverän gerecht. Er gewann am Freitag drei Mal Gold - in der Staffel, im 500- und im 1 000-Meter-Speed-Wettbewerb. Bei den nationalen Wettbewerben ist er sowieso nahezu unschlagbar.

Start vor sieben Jahren

„Ich kann mich noch gut an das erste Mal erinnern, als ich ihn gesehen habe. Er war ein aufgeweckter Junge, der schon ein bisschen Inliner fahren konnte und meinte, er würde würde das gern mal ausprobieren“, erinnert sich Trainerin Petra Strüver, die seit 1980 ihrem Verein Turbine Halle die Treue hält.

Zabels erste Rollversuche liegen nun sieben Jahren zurück - und seither arbeiten die beiden hart zusammen - das spiegelt sich inzwischen auch in Max’ Erfolgen wieder. Bei den Special Olympics 2014 in Düsseldorf eroberte er gleich vier Goldmedaillen. Im Vorjahr nahm Zabel sogar für die Nationalmannschaft an den Special Olympics World Games in Los Angeles teil. In der US-Metropole gewann er Gold - weshalb er danach auch noch zum erfolgreichster Nachwuchssportler des Jahres 2015 gekürt wurde.

Doch einfach ist die Zusammenarbeit des Duos nicht. Die Schwierigkeit in der Arbeit mit geistig behinderten Athleten sei oftmals, dass man die Übungsaufgaben Stück für Stück aufdröseln müsse, berichtet die Trainerin. „Anderen Kindern kann man große Aufgaben geben - und bei dem Max ist das halt ein wenig anders“, sagt Strüver.

Nachwuchs-Förderpreis

Die harte Arbeit von Strüver wird geschätzt. Sie wurde erst kürzlich mit dem „Grünem Band“ ausgezeichnet, das als der bedeutendste Nachwuchsleistungssport-Preis in Deutschland gilt und mit einer Prämie von 5 000 Euro dotiert ist. Das Geld fließt wieder in die Talente-Ausbildung. „Wir hatten diese Auszeichnung nicht wirklich erwartet. Wir haben uns schon zweimal dafür beworben, wurden aber beide Male abgelehnt“, sagt Strüver, „2015 hatten wir ja ein wirklich erfolgreiches Jahr und dann hat es auch endlich geklappt“, freut sie sich.

Und auch die Special Olympics in Hannover wurden ein voller Erfolg. (mz)