Schach Schach : Naumburger SV lässt nichts anbrennen

Naumburg - In der sechsten Runde der Verbandsliga empfing der Naumburger SV 1951 im „Euroville“ den SV Grün-Weiß Piesteritz. Die Domstädter konnten dabei erstmals in dieser Saison auf ihren Stamm-Achter zählen. Bereits nach einer halben Stunde einigte sich NSV-Mannschaftsleiter Matthias Will nach dem Abtausch am Damenflügel mit seinem Kontrahenten auf ein Remis. Zwei Stunden später steuerte Andreas Fritsch einen weiteren halben Punkt bei, und Unentschieden Nummer drei erreichte Samuel Gering.
Nun hatten die Naumburger noch vier druckvolle Weiß-Stellungen auf den Brettern. Nach drei Stunden gab der Gegner von Sebastian Schmidt-Schäffer auf, denn der Materialverlust beziehungsweise das Matt war nicht mehr zu verhindern. Volkmar Huth nahm ein Remisangebot seines Gegenüber an, denn seine Mehrfigur gegen zwei verbundene Freibauern war jetzt nur extrem schwer zu verwerten. Zeitgleich gewann Jens Härtig seine Partie, als sein Gegner in einer interessanten Stellung eine Kombination mit Figurverlust übersah. So stand es schon 4:2 für den Gastgeber. Diese standen auch auf den beiden verbliebenen Brettern nicht schlechter. Eine turbulente Partie gab es bei Jens-Frieder Mükke zu sehen, der ein Turmendspiel „bis zur letzten Patrone“ auskämpfte und nach dreieinhalb Stunden mit einem Remis den Mannschaftssieg sicherte. Julius Heinrich ließ nach knapp vier Stunden ein weiteres Unentschieden folgen. So gewannen die Naumburger gegen aufopferungsvoll kämpfende Piesteritzer ganz solide und mit 5:3 und ließen diesmal gar nichts anbrennen. Mit nunmehr sechs Mannschaftspunkten stehen sie im gesicherten Mittelfeld des Sachsen-Anhalt-Oberhauses; damit können sie die restlichen Spiele ziemlich entspannt angehen. In der nächsten Runde geht es Ende März nach Merseburg.
Vor dem Abstieg sicher
In der vorletzten Runde der Landesliga hatte die zweite Vertretung des NSV gegen Grün-Weiß Granschütz im „Euroville“ ebenfalls Heimrecht. Beide Kontrahenten lagen zwar nicht auf direkten Abstiegsplätzen, trotzdem war es schon so etwas wie ein Kellerduell. Die Granschützer waren immer ein Angstgegner der Naumburger. Es entwickelten sich spannende Partien. Nach zwei Stunden holte Armin Mikolajewski den ersten halben Punkt. Eine Stunde später erreichte auch Klaus Bärthel ein Unentschieden, und das dritte Remis gab es für Hermann Packroff.
Nun kam die entscheidende Phase. An drei Brettern waren die Domstädtern besser, an den beiden anderen die Gäste. Doch es kam etwas anders. Peter Freitag, der ein gutes Spiel machte, aber seine vorteilhafte Stellung nicht ausnutzen konnte, musste sich mit einem Unentschieden begnügen. Nun stand es 2:2. Aber dann schlugen die Einheimischen zu: Vinzenz Mehner und Mannschaftsleiter Jens Wendling entschieden ihre Partien für sich. Die Gäste kamen zwar noch einmal auf 4:3 heran, weil sich Bernd Rößler am Spitzenbrett geschlagen geben musste. Doch Holger Reichelts Remis besiegelte den knappen 4,5:3,5-Erfolg der Gastgeber, die zwar immer noch auf Platz sieben liegen, aber genügend Vorsprung vor der Abstiegszone haben. In der achten Runde müssen sie beim Tabellendritten Anhalt Dessau antreten.
Remis in letzter Sekunde
Bezirksligist Naumburg III trat die Reise in die Gemeinde Seegebiet Mansfelder Land an. Gastgeber Romonta Amsdorf hatte bisher einen Mannschaftspunkt mehr erkämpft als das NSV-Team. Auf dem Papier also eine Begegnung auf Augenhöhe, auch wenn der Vergleich der Wertzahlen für die Gäste sprach. Reiner Ose verlor seine Partie, und auch Simeon Scharf machte es nicht besser, spielte mit einer falschen strategischen Ausrichtung und musste einen Offizier für einen starken Bauern des Gegners eintauschen. Nach relativ kurzer Zeit stand es also 2:0 für Romonta. Der Gegner von Peter Rösiger ließ sich fast eine Stunde Zeit, bevor er auf dessen Remisangebot einging; die Führung seiner Mannschaft gab wohl dafür den Ausschlag. Andreas Schwertner steuerte einen weiteren halben Punkt bei. Damit steuerten die Amsdorfer auf einen Mannschaftserfolg zu. Einen Lichtblick aus der Sicht der Naumburger gab es, als Uwe Redlich seine Partie gewann. Den Ausschlag bildeten seine verbundenen Schwerfiguren und dass seine Läufer die Diagonalen beherrschten. Durch die Niederlage von Uwe Romberg wurde jedoch der alte Abstand wieder hergestellt. Ines Weißenburg hatte zu diesem Zeitpunkt zwar einen Bauern weniger, aber sie hatte ihn wie sie später sagte „bewusst geopfert, um des Gegners Struktur zu zerstören“, was ihr auch gelang. Der Sieg war der Lohn für diese sehenswerte Leistung. Am Spitzenbrett lehnte Steffen Kluge das Remisangebot seines Kontrahenten, was jedoch zur Mannschaftsniederlage geführt hätte, ab und gewann die Partie tatsächlich noch. Beide hatten jeweils eine Dame, einen Turm und einen Springer auf dem Brett. Weil es Kluge gelang, seinen Springer mit in die Angriffsbemühungen einzubeziehen, gewann er. So rettete er seinem Team in letzter Sekunde das 4:4, mit dem sich die NSV-Dritte auf Platz sechs verbesserte.
In der Bezirksklasse gewann die Naumburger Vierte deutlich mit 4,5:1,5 gegen den SV Roter Turm Halle II und ist damit Tabellendritter (siehe auch „Zahlenspiegel“). Andreas Schlag, Bernhard Schmidt-Seifert, Horst Kirchhof und Gerrit Schlag entschieden ihre Partien für sich. Jens Schmeißer spielte remis, und Hans Hauke unterlag. (maw/am/ro/tok)
