Aufbruchstimmung trotz Corona Wasserball: Der SV Halle will wieder in der zweiten Liga angreifen

Halle (Saale) - Maske ab und Kopfsprung vom Beckenrand. So beginnt der neue Trainingsalltag für die Wasserballer des SV Halle. Es ist eine der vielen Corona-Auflagen: Die Maske ist bis zum Schwimmbecken zu tragen. Der Kopfsprung ist jedem selbst überlassen. Wie der Weg nun ins Wasser der Schwimmhalle Neustadt führt, ist dem Trainer der ersten Männermannschaft, Robert Brode, egal. Die Freude über den Trainingsbeginn überstrahlt alles, auch den Fakt, dass sich Spieler und Trainer vor jedem Besuch der Halle testen lassen müssen.
Seit Oktober 2020 konnte nicht mehr trainiert werden. Trotzdem waren die Sportler aktiv: „Wir haben auf unserer Internetseite Workouts angeboten, damit die Jungs bei der Stange bleiben“, sagt Brode. Dieser Plan ging auf. „Wir haben kaum Spielerabgänge in der Coronapause, und das war meine größte Befürchtung. Ein besonderer Dank geht an unsere Mitglieder der Wasserballabteilung“, die trotz Trainings- und Spielverbots ihre Beiträge weiter gezahlt haben. Diese positive Stimmung wollen die Wasserballer in die neue Saison mitnehmen. Wo sie dann spielen, ist aber noch unklar.
Bei Liga-Abbruch 2020 war Halle Letzter
Als der Spielbetrieb der 2. Wasserball-Liga Ost im März 2020 aufgrund von Corona abgebrochen wurde, lagen die Hallenser auf dem letzten Tabellenplatz. Ein Hauptgrund: zu dünne Personaldecke. Daraufhin entschied der Verein, sich aus dem Wettbewerb zurückzuziehen. Doch die Zeiten haben sich geändert, viele Jugendspieler sind dazugestoßen und haben einen Umbruch forciert. „Wir haben jetzt einen guten jungen Kader, der oben mitspielen kann“, sagt Brode kämpferisch. Ob sie gleich in die 2. Bundesliga zurückkehren können, steht noch nicht fest, „vielleicht gibt es ein Qualifikationsspiel, aber da ist noch nichts geklärt“.
Vorbereiten müssen sie sich auf jeden Fall. Dass zum Saisonstart im September ein Team mit Potenzial bereitsteht, hat auch mit der Rückkehr des Kapitäns zu tun. Hermann Klöpper ist wie Paul Brode vom SC DHfK Leipzig wieder nach Halle gewechselt. Sie werden die junge Truppe anführen. Kein leichtes Unterfangen. „Wir hatten seit über einem Jahr kein Spiel“, sagt der 24-Jährige Klöpper. Doch diese „neue Situation ist interessant, denn es wird keine klaren Favoriten geben“. (mz)