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„... wäre sogar Sieg möglich gewesen“ Niederlage trotz guter Leistung sorgt für Frust bei den Wildcats

Trotz weiter großer Personalsorgen verliert Union Halle-Neustadt nach guter Leistung bei Topteam Metzingen nur knapp. Welche letzten Ziele es noch gibt.

Von Fabian Wölfling Aktualisiert: 09.05.2022, 09:29
Enttäuschte Gesichter bei Halles Anica Gudelj (l.) und Camilla Madsen nach der Niederlage in Metzingen.
Enttäuschte Gesichter bei Halles Anica Gudelj (l.) und Camilla Madsen nach der Niederlage in Metzingen. (Foto: IMAGO/Eibner)

Metzingen/Halle (Saale)/MZ - Nach nervenzermürbenden Tagen war für Katrin Welter am Sonntag verdientermaßen Durchatmen angesagt. In ihrer Heimatstadt Ludwigshafen ging es für die Trainerin von Union Halle-Neustadt mit der Familie auf einen Weinberg. Ein perfekter Ort, um all den Stress und auch die angestaute Wut hinter sich zu lassen.

Trotz eines Corona-Ausbruches hatten die Wildcats in der Handball-Bundesliga ja mehrfach spielen müssen, ehe sie selbst die Notbremse zogen und das Spiel gegen den BVB abschenkten. Am Samstagabend musste Welters Team aber wieder ran und überraschte: Bei Europapokalteilnehmer Metzingen hielt das immer noch enorm geschwächte Team erstaunlich gut mit, verlor am Ende ziemlich knapp mit 30:33.

„Ich bin sehr zufrieden mit der Leistung“, sagt Welter. „Wenn bei uns nicht irgendwann die Kräfte nachgelassen hätten, wäre sogar ein Sieg möglich gewesen.“

Wildcats müssen in Metzingen ohne vier Rückraumspielerinnen auskommen

Ohne vier Rückraumspielerinnen - Helena Mikkelsen, Lea Gruber, Simone Spur Petersen und Cecilie Woller fehlten - mussten die Wildcats beim Top-Team antreten. Dazu waren zwar die meisten Corona-erkrankten Spielerinnen wie Kapitänin Swantje Heimburg und Abwehrchefin Pia Dietz wieder im Aufgebot, aber kräftemäßig natürlich weit entfernt von der Bestform. Daher wechselte Welter auf Außen und am Kreis alle zehn Minuten durch.

Trotz der suboptimalen Personalbedingungen waren die Wildcats in der ersten Halbzeit sogar das bessere Team, führten nach 24 Minuten mit 15:11 und auch noch zur Pause mit 17:16. Auffällig: Julia Niewiadomska (sieben Tore) und Julia Redder (sechs), bisher in der Saison meist Reservisten, nutzten den Ausfall der Teamkolleginnen für gute Auftritte. Sie trafen nicht nur, sondern organisierten auch das Spiel. „Wir haben die Abwehr sehr gut auseinandergezogen, gut zusammengespielt, so wie wir das besprochen hatten“, lobt Welter.

Bis zum 25:25 in der 48. Minute blieb die Begegnung komplett offen, in der Schlussphase spielte Metzingen seinen Energievorteil dann aber doch aus, hatte in der pfeilschnellen Außenspielerin Dagmara Nocun (zehn Tore) zudem eine überragende Spielerin.

Wildcats verbessern ihre Bundesliga-Bestmarke

Trotz des couragierten Auftritts und der nur knappen Niederlage herrschte bei den Wildcats nach dem Spiel mächtig Frust. Was Welter gefällt: „Das zeigt mir, dass die Mannschaft trotz des Klassenerhalts noch nicht satt ist“, erklärt sie.

Trotz der Niederlage hat Halle-Neustadt bereits 21 Punkte auf dem Konto, zudem mindestens Platz acht bereits sicher. Beides bereits neue Bestwerte in der Bundesliga, zuvor waren das 20:40 Zähler und Platz zwölf aus der Vorsaison.

Es soll aber noch nicht das Ende sein. Zwei Spiele stehen für die Mannschaft noch aus, vor allem das letzte Heimspiel am Samstag gegen Oldenburg „wollen wir unbedingt gewinnen“, so Welter. Die Hoffnung: Helena Mikkelsen (Fersenverletzung) könnte zurückkehren und den Rückraum verstärken.