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Handball in Jessen Handball in Jessen: Nach Abbruch Konzentration auf Challenge

22.02.2021, 09:53
Das Jessener Team
Das Jessener Team Schmidt

Jessen - Die Entscheidung ist unwiderruflich gefallen. Die Handball-Saison im Land wird annulliert. Eine erneute Aufnahme des Spielbetriebs wird es nicht geben.

Lauf zur Olympia-Stadt

Die Entscheidung hat in Jessen niemanden überrascht. Michael Thieme hat schon im Vorfeld keine andere Alternative gesehen. Seine Frauen-Sieben spielt nach dem Aufstieg in die Sachsen-Anhalt-Liga, der höchsten Spielklasse im Land, und kann jetzt die neue Saison vorbereiten. Die Abbruch-Entscheidung sei „noch zu frisch“, um dazu etwas Konkretes zu sagen.

„Wir ziehen jetzt unsere Challenge durch“, so Thieme. Die Sportler vom Jessener SV 53 und Allemannia Jessen laufen gerade die Strecke zur Olympia-Stadt Tokio (die MZ berichtete). Mit dem Start in die neue Saison rechnet Thieme in „sechs oder sieben Monaten“. Ab Mai werde sich sein Team dann konkret darauf vorbereiten.

Auch die Radiser Männer, die ebenfalls in der höchsten Spielklasse des Landes antreten, sind nicht überrascht. „Wir nehmen in dieser Saison keinen Ball mehr in die Hand“, hat Kapitän Eugen Johannes schon im Vorfeld befürchtet. „Nun ist es traurige Gewissheit“, postet der Verein aktuell auf seiner Facebookseite.

In Radis laufen mit der Suche nach einem neuen Cheftrainer aber schon die Vorbereitungen auf die neue Serie auf Hochtouren. Und dabei gibt es bereits eine positive Meldung: Das Team bleibt zusammen.

Starke Leistung ohne Wert

Besonders bitter ist die Annullierung für die beiden Vertreter des Landkreises in der Männer-Verbandsliga. Die Oberliga-Reserve vom SV Grün-Weiß Wittenberg-Piesteritz liegt auf Rang drei. „Es ist schade für die Jungs“, sagt SV-Trainer David Kunze. Er sehe das aber „mit einem weinenden und einem lachenden Auge“.

Der Übungsleiter ist im MZ-Gespräch davon überzeugt, dass es bei einem möglichen Re-Start mit der notwendigen Vorbereitungszeit zu Problemen gekommen wäre. „Es drohten Wettbewerbsverzerrungen“, meint Kunze. Jetzt könne jeder die neue Spielzeit vorbereiten.

Auch die Apollensdorfer Handballer können aktuell auf einen starken Platz sechs verweisen. „Nach der Norweger-Methode, die im vergangenen Jahr angewendet wurde, ist es sogar Rang vier“, sagt Jens Beese, der die Apollos gemeinsam mit Gerald Rietz erfolgreich gecoacht hat.

Dass es nun nicht mehr weitergeht, sei „traurig für die Fans und für uns“. Trotzdem sagt Beese: „Ich bin froh über die Entscheidung. Wir haben jetzt Planungssicherheit.“ (mz)