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Corona im Landkreis Wittenberg Corona im Landkreis Wittenberg: Polizei-Turnhalle wird Impfzentrum

09.03.2021, 11:00
Der MTV trainiert in der Po­li­zei-Turn­hal­le.
Der MTV trainiert in der Po­li­zei-Turn­hal­le. Klitzsch

Wittenberg - Die Polizei-Turnhalle wird Impfzentrum. Die Rathaus-Entscheidung löst ausgerechnet bei den Volleyballern vom MTV Wittenberg keine Begeisterung aus. Oberbürgermeister und Ex-MTV-Präsident Torsten Zugehör - der Mann hat Hand- und Basketball gespielt - wirbt um Verständnis. „Wir wollen die zuständige Behörde unterstützen“, betont das Stadtoberhaupt und meint den Landkreis.

Dies erfolge, weil der Kreis signalisiert habe, mit der Erfüllung dieser Aufgabe überfordert zu sein. Derzeit gebe es kein Vereinssport bis mindestens 28. März in den Sporthallen, und die Stadt habe keine Alternative. „Sollten die Infektionszahlen sinken, kann das Stadthaus als möglicher Impfstandort freigezogen werden. Derzeit muss das Stadthaus für alle politischen Gremiensitzungen reserviert bleiben“, so Zugehör.

Auch die Exerzierhalle stehe nicht zur Verfügung. Sie sei als Briefwahllokal für die Landtags- und Landratswahlen vorgesehen. Dahinter verberge sich eine komplexe und aufwendige Vorbereitungsarbeit. „

Da kann nicht mal eben so kurz vor der Wahl ein Wahllokal eingerichtet werden. Da in diesem Jahr mit einem enormen Anstieg der Briefwahl gerechnet wird, sind wir als Stadt gehalten, dies entsprechend sicherzustellen“, so der Verwaltungschef, der die Vereine auffordert, im Fall der Öffnung der Sportstätten in puncto Hallenzeiten solidarisch zu handeln.

„Ein fairer Umgang sollte nicht nur allein auf dem Sportfeld gelten. Foulspiele für einen Bereich, in welchem man freiwillig hilft, weil andere ihre Arbeit nicht machen, erleichtern die Arbeit jedoch nicht“, so Zugehör.

Landrat Jürgen Dannenberg (Linke) will aber nicht der Foulspieler sein und hält im Fall des Falles eine Gelbe Karte nicht für gerechtfertigt. „Wir haben alle Städte gebeten, uns für die Impfung der über 80-Jährigen zu helfen“, erläutert er.

Gefragt seien zentrale Anlaufpunkte. Der Vorschlag Polizei-Turnhalle, so Dannenberg, sei nicht abgestimmt worden. Das Pikante: Der Kreis hat sein Impfzentrum am äußersten Rande der Stadt ebenfalls in einer Turnhalle eingerichtet. Für hoch betagte Menschen ist das eine Zumutung.

Die Entscheidung wird vom UHC Elster, der Verein trainiert hier, kritisiert. Da Spieler aus Wittenberg und Kemberg kommen, stimmt auch das Ausweichangebot Jessen die Verantwortlichen nicht milder. Auf die Bitte, eine Lösung in Wittenberg zu finden, gab es nach Vereinsangaben bis Montag keine Antwort. (mz)