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Trainersuche Trainersuche bei RB Leipzig: Absage-Wirrwarr um Trainer Markus Weinzierl

Von Ullrich Kroemer 02.04.2016, 14:52
Augsburgs Cheftrainer Markus Weinzierl steckt einen Zettel ein.
Augsburgs Cheftrainer Markus Weinzierl steckt einen Zettel ein. dpa

Leipzig - Nach dem 3:1 von RB Leipzig gegen den VfL Bochum trat ungewohnterweise RB Leipzigs Vereinsvorstand und Geschäftsführer Oliver Mintzlaff vor die Mikrofone. In der Mixed Zone, wo sonst nach Begegnungen nur die Spieler Auskunft geben, bezog am Samstagnachmittag der Chefstratege von RB Stellung.

Thema war neben dem Besuch von Red-Bull-Gründer Dietrich Mateschitz die vermeintlichen Absage von Trainerkandidat Markus Weinzierl. Sport1.de hatte berichtet, dass der derzeit beim FC Augsburgs beschäftigte Chefcoach RBL für die kommende Saison abgesagt habe, weil Weinzierl angeblich nicht unter Sportdirektor Rangnick arbeiten wolle. Laut Mintzlaff sei es jedoch RB Leipzig gewesen, das Weinzierl eine Absage erteilt hatte. In der ARD-Sportschau sagte Weinzierl: „Sie wollten mich haben, aber mich hat das nicht interessiert. Dass sie jetzt absagen, ist neu für mich.”

RBL-Boss „überrascht”

„Wir haben uns tatsächlich mit Markus Weinzierl auseinandergesetzt”, bestätige Mintzlaff erstmals. „Aber vielleicht hat sein Berater Roman Grill etwas falsch verstanden, weil ich derjenige war, der ihn angerufen hat.”

Mintzlaff habe Weinzierls Manager am Freitagabend „klar und deutlich” mitgeteilt, „dass wir nicht mit Markus Weinzierl planen und wir die Gespräche abbrechen”. Der RBL-Boss sei nun „überrascht” darüber, dass das nun von Weinzierls Seite anders kommuniziert wurde. Weshalb Tabellenführer RBL dem vielumworbenen Weinzierl abgesagt habe, blieb vage.

Mintzlaff wiederholte nur: „Wir suchen eine 1-A-Lösung auf jeder Position und haben letztlich gemeinsam beschlossen, dass wir einen anderen Weg einschlagen.” Details wollten weder Mintzlaff, noch Rangnick, der nicht einmal die Gespräche mit dem Augsburger Coach bestätigen wollte, preisgeben. Eine wahrscheinliche Erklärung für die Absage ist, dass sich Weinzierl wegen diverser Angebote offenbar nicht zu RB bekennen wollte. Nach der späten Absage von Thomas Tuchel im vergangenen Jahr wollen die RBL-Planer wohl nicht den gleichen Fehler noch einmal machen und zu lange auf das falsche Pferd setzen.

Trainersuche seit Jahresbeginn

RB Leipzig befindet sich seit Jahresbeginn auf Trainersuche und hat sich im Trainingslager im Januar in Belek auf eine sogenannte Kandidaten-Short-List festgelegt. Trotz der Absage an Weinzierl ist sich Rasenballsport noch mit keinem der übrigen Kandidaten auf der Liste einig geworden.

„Wir befinden uns weiterhin in guten Gesprächen und glauben auch, dass wir den Trainer dann bekanntgeben können, wenn wir wissen, in welcher Liga wir in der kommenden Saison spielen.” Der aktuelle Trainer und Sportdirektor Rangnick hatte am Donnerstag gesagt: „Wir wissen noch nicht, wer Trainer wird, aber wir wissen, wen wir verpflichten wollen.” Auch Weinzierls Arbeitgeber FC Augsburg mischte sich berechtigterweise ein. „Das ärgert uns, weil das permanente Störfeuer sind. RB Leipzig hätte zunächst einmal mit uns sprechen müssen. Wir ziehen das hier gemeinsam durch”, sagte FCA-Manager Stefan Reuter der ARD.

Kandidaten im Rennen

Als Kandidaten gelten weiterhin der Franzose Jocelyn Gourvennec vom französischen Erstligisten EA Guingamp; und auch Nürnbergs René Weiler wird noch dazu gezählt. Doch sollte Weiler mit dem „Club” aufsteigen, ist auch diese Option höchst unwahrscheinlich.

Der frühere Hoffenheimer, Fürther und Düsseldorfer Fußballlehrer Frank Kramer, der an diesem Samstag in Leipzig war, sei hingegen laut Mintzlaff „kein Kandidat”. Das habe weder jedoch etwas „mit unserer Short-List noch mit der Absage an Markus Weinzierl zu tun”, sagte der 40-Jährige. (mz)