Spielanalyse Spielanalyse bei RB Leipzig: So motivierte Bochums Trainer Gertjan Verbeek die RBL-Profis

RB Leipzig geht gern mal ungewöhnliche Wege. Das Trainerteam um Ralf Rangnick versucht, den RBL-Spielern immer neue Reize und Impulse zu setzen. Auch bei den Videositzungen.
„In der Nachbetrachtung geht es darum, wie viel Prozent von dem, worauf es in unserem Spiel ankommt, haben wir erfüllt?”, erklärt Ralf Rangnick. „Im Spiel gegen Bochum hat der Teil, den die Mannschaft gut umgesetzt hat, natürlich überwogen.”
Gemeinsam mit Videoscout Daniel Ackermann ist Co-Trainer Zsolt Löw für die Videositzungen verantwortlich. Der Ungar sagt: „Wir haben nach den weniger erfolgreichen Spielen gegen Nürnberg und Freiburg entschieden, unsere Philosophie, die wichtigsten Elemente unseres Spiels als Video für die Mannschaft zusammenzufassen. Wir haben den Jungs gezeigt, wie gut wir das schon gemacht haben und haben von der Mannschaft verlangt, genau das im Matchplan umzusetzen.”
Vor allem in der zweiten Hälfte lieferte RB beim 3:1 gegen den VfL nur wenig Grund zur Kritik, setzte die Vorgaben nahezu optimal um. „Wenn wir 80, 90 Prozent davon auf den Platz bringen, führt das eben zum Erfolg”, sagt Löw.
Verbeeks Spielanalyse wird zur Motivationsrede für RB Leipzig
Der Ungar erklärt: „Wir variieren auch bei den Nachbetrachtungen immer mal wieder, dass es nie langweilig wird und immer neue Aspekte, Impulse und Methoden eingebaut werden. Die Jungs haben immer noch Spaß daran, sich die Spiele nochmal anzuschauen.” So spielte Rangnicks Assistent den Profis auch die Lobhudelei von Bochums Trainer Gertjan Verbeek von der Pressekonferenz nach der Partie gegen den VfL vor. „Wir haben der Mannschaft auch gezeigt, wie gegnerische Trainer unsere Spielweise erleben. Das ist auch eine Bestätigung und Bestärkung für die Jungs”, sagt Löw.
Der kauzige Niederländer mit der Keith-Richards-Frisur hatte die Partie positiver als Rangnick selbst analysiert, hatte eine halbe Stunde nach Spielschluss noch immer beeindruckt gesagt: „Wir hatten keine Chance. Der Gegner hat in einem so hervorragenden Tempo gespielt, so konnten wir nur verteidigen. Nachdem das erste Tor gefallen war, war es keine Frage mehr, wer gewinnt, sondern nur noch, wie hoch Leipzig gewinnen würde. Dass es beim 3:1 geblieben ist, war mehr Glück als alles andere.”
Und: „Wir müssen davon lernen, wie Fußball gespielt wird. Aber in diesem Moment ist das ein Level zu hoch für uns.” Doch dass seine Ansprache vor den Journalisten zur Motivationsrede für RB Leipzig wird, hatte Verbeek wohl nicht beabsichtigt. (mz)