RB-Chef Mintzlaff RB Leipzig: Wie Oliver Mintzlaff die Zukunft der Roten Bullen plant

Leipzig - Noch bevor ein gigantisches Feuerwerk in der Nacht auf Leipzig niederprasselte, deutete RB Leipzig-Chef Oliver Mintzlaff eine große Historie des noch jungen Vereins an. „Wir haben heute Geschichte geschrieben und werden in den nächsten Jahren noch mehr Geschichte schreiben“, sagte der 40-Jährige am Sonntag nach dem Aufstiegs-Coup mit dem 2:0 gegen den Karlsruher SC.
Beeindruckt von der Unterstützung der Fans und überwältigt von den Emotionen meinte Verteidiger Marvin Compper: „Es zeigt einfach, was das hier in Leipzig für ein schlafender Riese war. Den haben wir jetzt geweckt. Die Bundesliga kann sich auf viel Energie und Power freuen.“
Sportlich hat der erste Fußball-Bundesligist aus dem Osten seit sieben Jahren sein Emporkommen vor allem Sportdirektor und Trainer Ralf Rangnick zu verdanken. „Ihm gebührt großer Respekt als Mastermind“, verdeutlichte der Vorstandsvorsitzende Mintzlaff. Der Macher des Erfolgs, dem als Coach nach 2002 mit Hannover 96 und 2008 mit der TSG 1899 Hoffenheim zum dritten Mal der Aufstieg in die Bundesliga gelang, sagte jedoch am Tag des großen Glücks in der Öffentlichkeit gar nichts.
Erstes Rangnick-Interview Montagnachmittag
Nach seinem Muskelfaserriss im Oberschenkel, den er sich auf der Flucht vor der Bierdusche von Stürmer Davie Selke zugezogen hatte, ließ er sich noch auf dem Doppeldeckerbus mit der Mannschaft von tausenden Fans feiern. Bei der Party am Abend humpelte er mit Ehefrau Gabriele über den Teppich und blieb weiter stumm. Er will sich erst am Montagnachmittag äußern.
Glücklich mit seiner Partnerin im Arm und umringt von Red-Bull-Formel 1-Pilot Daniel Ricciardo und Ex-Fahrer Mark Webber strahlte auch Dietrich Mateschitz, der sich auch den Besuch in der Mannschaftskabine nicht nehmen ließ. „Es war ein riesen Moment für Herrn Mateschitz, der extrem in den letzten Jahren investiert hat. Mit dem Aufstieg heute konnten wir viel zurückzahlen“, meinte Mintzlaff über den Millionen-Förderer des Vereins.
Der 71-jährige Österreicher ist sogar so etwas wie ein Glücksbringer geworden. Er besuchte gegen den KSC zum dritten Mal das Leipziger Stadion und sah erneut einen Sieg seines Clubs, der zuvor dreimal sieglos war.
„Tolles und eingespieltes Team" bei RB“
Dass es die Leipziger trotz komfortablen Vorsprungs in der Schlussphase der Saison noch einmal spannend gemacht hatten, verteidigte Mintzlaff: „Das lag vielleicht auch am jungen Alter der Spieler und den Nerven - da muss man auch mal akzeptieren, dass es am Ende nochmal eng wird.“ Trotz des rasanten Aufstiegs soll es keinen radikalen Umbruch im Kader geben.
„Das wird sicher eine gute Truppe, die haben wir jetzt schon“, sagte Kapitän Dominik Kaiser. Schließlich seien die teuren Investitionen in Spieler von mehr als 18 Millionen Euro vor dieser Saison langfristig angelegt gewesen. „Wir haben ein tolles und eingespieltes Team, mit dem wir eine ordentliche Bundesligasaison spielen können“, sagte Mintzlaff. (dpa)
