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Leipzig unter Druck RB Leipzig unter Druck: Nur ein Sieg rettet RB in der Champions League

Von Ullrich Kroemer 21.11.2017, 09:12
Dayot Upamecano soll der Defensive von RB Leipzig in Monaco mehr Stabilität geben.
Dayot Upamecano soll der Defensive von RB Leipzig in Monaco mehr Stabilität geben. dpa-Zentralbild

Monaco - Es ist genau 20 Jahre her, dass Ralph Hasenhüttl schon einmal in der Champions League bei der AS Monaco zu Gast war. 1997 bezog der damalige Stürmer des belgischen Klubs Lierse SK beim 1:5 gegen die jungen Thierry Henry, David Trézéguet & Co. mächtig Prügel.

Nun saß der Österreicher zwei Jahrzehnte später als Trainer von RB Leipzig in den Katakomben des bereits etwas in die Jahre gekommenen Stade Louis II. „Es hat sich nichts verändert“, sagte der Chefcoach lächelnd.

Freilich ist Hasenhüttl nicht aus nostalgischen Gründen zurückgekehrt in das Fürstentum. Das fünfte und für beide Teams wohl entscheidende Spiel dieser Königsklassen-Saison bezeichnete der Fußballlehrer als „Endspiel“.

Unweit des Spielerparadieses Monte Carlo will RB Leipzig sozusagen „All in“ gehen, wie die Zocker sagen. „Es muss einen Sieger geben. Beiden Mannschaften hilft ein Punkt wenig“, schätzte Hasenhüttl ein. „Jede Mannschaft wird voll auf Sieg spielen müssen, weil die Chance auf ein Weiterkommen sonst praktisch dahin ist.“

RB Leipzig: Dayot Upamecano in der Pflicht

Dabei wird entscheidend sein, dass sich vor allem die RB-Defensive keine Patzer leistet - etwa bei Standards. „Wir müssen alles versuchen, mit weniger Fehlern zu agieren“, forderte Hasenhüttl.  „Wenn wir es auswärts nicht schaffen, einen Dreier zu erzielen, haben wir es auch nicht verdient, in die nächste Runde einzuziehen.“

Für mehr Stabilität in der Defensive wird neben Kapitän Willi Orban Abwehrhüne Dayot Upamecano zuständig sein. Der Franzose saß am Abend vor dem Match neben seinem Trainer und sagte: „Wir müssen aggressiv sein, müssen pressen, müssen unser eigenes Spiel durchziehen.“

Viel Müssen für einen 19-Jährigen. Doch „Upa“ steht nicht im Verdacht, Druck nicht gewachsen zu sein. Der bullige Innenverteidiger sagte: „Ich bin sehr, sehr konzentriert, werde mit viel Lust auf dem Platz stehen, und kann versprechen, dass ich mein Trikot nassschwitzen werde.“

RB Leipzig in Monaco: Die Null soll stehen

Um weniger Gegentore als zuletzt zu fangen – bereits 15 in der Liga, acht in der Champions League – forderte Upamecano von sich und seinen Nebenleuten ein, „konzentrierter zu sein, um nicht mehr Tore zu fangen“.

Bereits tags zuvor hatte der sonst so ruhige Schlussmann Peter Gulacsi klar gesagt: „Es wird Zeit, dass wir endlich mal wieder zu Null spielen. Wir lassen eigentlich wenig durch, aber wenn uns was durchgeht, ist es immer gleich eine 100-prozentige Torchance.“ Insbesondere bei Standards wünscht sich der Ungar mehr Konsequenz und Konzentration von seinen Vorderleuten und gab zu bedenken: „Vielleicht ist das auch eine Altersfrage.“

Peter Gulacsi verspricht: „Wir werden auf Sieg spielen"

In der Champions League hatte RB bislang erst einmal das Gesicht gezeigt, das Trainer und Verantwortliche sehen wollen: bedingungsloser Pressing- und Konterfußball. Das war beim 3:2 gegen den FC Porto. In den übrigen drei Partien war sich der Debütant seines Spiels nicht sicher und hatte sich von eigener Nervosität, den Erwartungen und der Kulisse beeindrucken lassen und Lehrstunden bezogen. In Monaco nun sollen Leidenschaft und – apropos Zockerparadies – Abgezocktheit zusammenkommen.

Zwar ist der Bundesligadritte auf die Mithilfe der Konkurrenten angewiesen, um noch den Einzug in die K.o.-Runde zu schaffen. Doch „mit dem Thema Europa League beschäftigen wir uns nicht“, sagte Gulacsi. „Wir werden auf Sieg spielen. Ich bin überzeugt davon, dass wir ins Achtelfinale kommen, wenn wir sechs Punkte holen.“

(mz)