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Heimsieg gegen Hannover 96 RB Leipzig mit Heimsieg gegen Hannover: Werner lässt RBL spät jubeln

Von Martin Henkel und Ullrich Kroemer 04.11.2017, 17:24
Leipzigs Timo Werner und Naby Keita bejubeln das 2:1.
Leipzigs Timo Werner und Naby Keita bejubeln das 2:1. dpa-Zentralbild

Leipzig - RB Leipzig hat nach drei zuvor sieglosen Spielen das vierte beinahe auch verloren. Die Sachsen lagen gegen starke Hannoveraner in der 56. Minute 0:1 zurück – drehten aber die Partie und schoben sich durch einen hart erkämpften 2:1-Sieg (Poulsen, 75. / Werner, 85.) zwischenzeitlich auf den zweiten Platz vor. Die Führung für Hannover 96 hatte Jonathan erzielt.

Dass es zäh werden würde, war keine Überraschung. Trainer Ralph Hasenhüttl nahm sie der Partie. Der Österreicher hatte die Situation seiner Mannschaft (Drei Niederlagen in Folge, zwei Tage Pause, keine taktische Vorbereitung) und die des Gegner (Auftsteiger-Euphorie, gute Defensive, Tabellennachbar) gegeneinander gestellt und vorausgesagt, dass das Spiel gegen die 96iger keines von „spielerischen Elementen“ werden würde. Arbeit, Kollegialität und Leidenschaft seien gefragt.

Aber so zäh? RB lief erstmals mit der Sechser-Paarung Konrad Laimer und Diego Demme auf, dafür saßen Kevin Kampl und Naby Keita auf der Bank. Aber sonst so? Es spielten mehrheitlich Startelfkräfte. Auch Timo Werner, der an allen drei Torchancen der ersten Hälfte beteiligt war.

RB Leipzig: Timo Werner früh im Blickpunkt

Und zwar immer mit dem Fuß. Die erste entsprang einem Fernschuss von Marcel Sabitzer, 96-Torwarte Philipp Tschauner ließ den Ball prallen, den Werner direkt wieder aufs Tor drosch, Tschauner allerdings an den rechten Handschuh (16.).

Bei der zweiten musste er im Anschluss den Rüffel von Sabitzer ertragen. Werner hatte in einen Flachschuss des Österreichers Richtung sicheres 1:0 seinen Fuß gehalten. Mit dem stand er im Abseits (22.).

Bei der dritten Chance verhinderte der Oberschenkel von Julian Korb die Führung für RB. Eine Direktabnahme von Werner nach Flachpass von Bruma sprang von Korbs Bein an die Unterkante des Querbalkens (45.).

RB Leipzig gegen Hannover 96: Fahriger Auftritt des Vizemeisters

Kling dominant, war es aber nicht. Die Sachsen spielten fahrig, viele Bälle versprangen oder gingen verloren. Die Aufsteiger machten die Räume eng und konterten geschwind. Große Möglichkeiten kamen dabei nicht zustande, doch eine hätte hinter Peter Gulacsi im RB-Netz landen können. Gleich zu Beginn passte Felix Klaus auf Matthias Ostrzolek, dessen Schuss lenkte der Ungar mit großer Anstrengung um den langen Pfosten (4.).

Hasenhüttl schafft es normalerweise, seinen Kader in der Kabine neu zu justieren. Dieses Mal gelang es ihm nicht. In der 56. Minute konterte Hannover, Ilhas Bebou spielte von außen einen Zirkelpass auf die Füße von Jonathan, von dort landete der Ball im RB-Tor.

Hannovers Tor weckt RB Leipzig auf

Das Tor übernahm Hasenhüttls Rolle. Es wirkte Wunder und weckte seine Spieler auf. Mit den eingewechselten Forsberg und Keita, der eine ersetzte Bruma, der andere den vereinzelt ausgepfiffenen Laimer, bekam das Offensivspiel mehr Struktur.

Eine Viertelstunde darauf fiel das 1:1. Werner sprintete in einen Konter und bediente den mitgelaufenen Yussuf Poulsen, der nur einzuschieben brauchte. Der Däne beherrschte sich nicht, sondern wuchtete den Ball unter den Querbalken (70.).

RB Leipzig mit starker Schlussoffensive

Jetzt waren die Sachsen im Heimspielmodus. Neu-Nationalspieler Marcel Halstenberg, Poulsen und Werner mit dem Kopf prüften Tschauner sowie das Außennetz (74., 78., 79.). War Hannover platt? Nein, eingeschüchtert eine Weile lang. Aber die Gäste blieben gefährlich. Marvin Bakalorz prüfte Gulacsi, der Ungar parierte den Test (82.).

Doch RB war nicht mehr zu stoppen. Jetzt lief es wie in den niederlagefreien Heimspielen zuvor. RB war wie im Rausch, presste, drückte, kombinierte, konterte, machte den Gegner kirre und riss seine Defensive auf. In der 85. Schaufelte Demme einen Pass auf Fosberg, der leitete den Flugball volley ins Zentrum auf Werner, der seinen Fuß hinhielt und zum Sieg traf (85.).

RB Leipzig: Böses Foul von Oliver Sorg an Timo Werner

Es war sein sechster Bundesligatreffer – und brachte den Gegner auf die Palme. Geführt und dann doch noch verloren? Oliver Sorg senste den Nationalstürmer kurz vor Spielende um und sorgte damit für Traube und Gerangel. So lief die Zeit ab, und Hannover in die Niederlage.

Als Schiedsrichter Martin Petersen abpfiff, brachen Dämme. Hasenhüttl stürmte aufs Feld, Dayot Upamecano und Ibrahima Konaté fielen sich in die Arme. Der obligatorische Motivationskreis fiel entsprechend aus. Während Hasenhüttl seinen Kader ansprach, lachte, die Fäuste ballte und seine Spieler in die Länderspielpause verabschiede, erschien hinter ihnen der Tabellenstand. Noch vor dem Abendspiel Dortmund gegen die Bayern stand RB auf dem zweiten Platz.

RB Leipzig – Hannover 96 2:1 (0:0)

RB Leipzig: Gulacsi – Klostermann, Upamecano, Konaté, Halstenberg – Laimer (58. Keita), Demme – Sabitzer, Bruma (53. Forsberg) – Werner (89. Kampl), Poulsen.

Hannover 96: Tschauner – Anton, Sané, Sorg – Korb (86. Maier), Ostrzolek – Schwegler, Bakalorz – Klaus (66. Harnik), Bebou – Jonathas (76. Füllkrug).

Tore: 0:1 Jonathas (56., Bebou), 1:1 Poulsen (70., Werner), 2:1 Werner (85., Forsberg); Torchancen: 11:5; Ecken: 3:2; Schiedsrichter: Petersen (Stuttgart); Gelbe Karten: Halstenberg (2) / Bakalorz (2), Schwegler (4), Sorg (1), Sané (2); Zuschauer: 40.461 in der Red-Bull-Arena Leipzig. (mz)

(mz)