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16. Spieler aus Salzburg RB Leipzig: Konrad Laimer kommt von Red Bull Salzburg

Von Martin Henkel 01.07.2017, 18:00

Leipzig - Konrad Laimer kommt. Der österreichische Fußballprofi wechselt am Wochenende von Salzburg nach Leipzig und verursacht gerüchteweise eine hausinterne Geldüberweisung über sechs bis acht Millionen Euro. Der 20-Jährige verpflichtet sich formal für vier Jahre und soll das defensive Mittelfeld des Vizemeisters verstärken, in dem aktuell Diego Demme, Stefan Ilsanker und Naby Keita das Stammpersonal stellen.

„Nach zehn schönen, lehrreichen und erfolgreichen Jahren in Salzburg, gekrönt von drei Meisterschaften und drei Pokalsiegen in Folge, habe ich mich entschieden eine neue Herausforderung zu suchen.“, erklärte Laimer seinen Abschied, dem einigen Gerüchteküchenwochen vorausgingen.

Dass der Transfer wenige Tage nach der Approbation beider Red-Bull-Klubs für den Europapokal stattfindet, nährte gestern Spekulationen, der Zeitpunkt sei strategischer Natur gewesen. 15 Spieler schon sind Laimer von der Salzach an das Elsterflutbecken schon vorausgegangen, der erste war Roman Wallner 2012. Allein im vergangenen Jahr wechselten vier die Seiten, Keita, Bernardo, Benno Schmitz und Dayot Upamecano.

Wie es aus dem Umfeld von Spieler und neuem Verein heißt, seien für das Datum des Wechsels aber keine Bedenken in Bezug auf das Uefa-Lizenzierungsverfahren der Grund gewesen, sondern Laimers Grübeleien. Ein „großer Verein aus der Bundesliga“ und ein weiterer aus dem Ausland hätte dem jungen Österreicher die Entscheidung schwer gemacht.

Konrad Laimer ist der 16. Spieler, der aus Salzburg nach Leipzig wechselt

Dass Laimer sich schließlich doch von Leipzig überzeugen ließ, dürfte an seinen Transfer-Vorgängern, am Ausbildungspotenzial und Trainer Ralph Hasenhüttl gelegen haben, ein Landsmann. Es ist ein bisschen also wie nach Hause kommen. Laimer meinte am Freitag: „Mich haben die Argumente und die Entschlossenheit überzeugt, dass RB Leipzig der richtige Schritt für mich ist.“ Vizemeisterschaft, Champions League, und Rangnicks Verführungskünste – auch solche Argumente. Dass sein Berater Andreas Sadlo ist, wird sein Übriges dazugetan haben. Sadlo war 2009 RB Leipzigs erster Präsident, ging aber ein Jahr später schon wieder, weil er sich mit Dietmar Beiersdorf in die Wolle bekam.

So ist das Geschäft. Ralf Rangnick jedenfalls freut sich auf Laimer. Der Mittelfeldmann ist, seit er zehn Jahre alt ist, ein Salzburger Bulle, also war er auch in Rangnicks Sichtfeld, als der von 2012 bis 2015 die Geschicke beider Vereine lenkte. Rangnick begründete den Wechsel so: „Konrad Laimer hat vor allem in der letzten Saison noch einmal einen großen Sprung gemacht und ist nicht umsonst zum besten Spieler der österreichischen Bundesliga gewählt worden. Er ist ein junger und hochtalentierter Spieler.“

Die Abgänge von Naby Keita und Bernardo brachten Konrad Laimer Spielpraxis

43 Mal lief Laimer vergangene Saison für Salzburg auf. Keita und Bernardo hatten Platz gemacht, was der junge Nachfolger zu fünf Toren und einer prämierten Saison nutzte: Meister, Pokalsieger, Spieler des Jahres – und eine erste Berufung ins ÖFB-Nationalteam. Dort allerdings ist es zu seinem Debüt noch nicht gekommen.

Aber man darf Wetten darauf abschließen, dass das bald folgen wird. Laimer, ohnehin 53-facher Jugendnationalspieler, ist ein typischer RB-Spieler, der sich ähnlich schnell entwickeln dürfte, wie ein Großteil seiner früheren Kollegen, auf die er jetzt in Leipzig treffen. Er ist 1,80 Meter groß, laufstark, ehrgeizig und lernschnell. „Konrad hat sich bei uns zu einem hervorragenden Spieler entwickelt“, sagte Salzburgs Sportdirektor Christoph Freund. „Er hat es mit seinen jungen Jahren schon auf eine beachtliche Anzahl an Einsätzen auf höchstem Niveau und bis in die A-Nationalmannschaft gebracht. Wir sind sehr stolz über diese Entwicklung und wünschen ihm für seine Zukunft alles Gute und viel Erfolg.“

Montag ist Trainingsauftakt bei RB. Es wird damit gerechnet, dass Ralf Rangnick seinen jüngsten Einkauf persönlich vorstellen wird. (mz)