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Europa statt Champions League RB Leipzig: Das Positive überwiegt trotz Champions-League-Aus

Von Martin Henkel 07.12.2017, 13:02
Daumen hoch und Vorfreude auf die Europa League: RB Leipzig nach der Niederlage gegen Besiktas Istanbul.
Daumen hoch und Vorfreude auf die Europa League: RB Leipzig nach der Niederlage gegen Besiktas Istanbul. dpa-Zentralbild

Leipzig - Şenol Güneş konnte es nur schwer glauben. Der Trainer von Besiktas Istanbul hatte sich am Vorabend des Champions-League-Spiels gegen RB Leipzig begeistert gezeigt von den Sachsen, hatte ihnen gewünscht, dass sie das Achtelfinale erreichen und war ihnen deshalb sogar ein wenig entgegengekommen.

Güneş hatte sechs Schlüsselspieler zu Hause gelassen und seinen Kader im Vergleich zum 3:0-Derby-Sieg gegen Galatasaray am Wochenende auf neun Positionen verändert. Es half nichts, er coachte die B-Elf des Gruppenersten trotzdem zu einem 2:1 (1:0). Alvaro Negredo (Foulelfmeter, 10.) und Talisca (90.) trafen.

RB Leipzig: Lob von Besiktas-Trainer Güneş

Leipzig, für das Naby Keita das zwischenzeitliche 1:1 markierte (87.), hätte gewinnen und der punktgleiche FC Porto gegen AS Monaco mindestens remis spielen müssen, damit RB die K.o.-Runde noch erreicht. Ist beides nicht eingetreten, Porto gewann 5:2, weshalb sich Güneş sogar ein wenig enttäuscht zeigte. „Für mich war Leipzig der härteste Konkurrent in dieser Gruppe.“

Aber gut. Vielleicht sieht man sich im kommenden Jahr wieder. Des Türken Kollege Ralph Hasenhüttl jedenfalls urteilte nach der Niederlage. Besiktas sei stark gewesen, sehr effektiv vor dem Tor. Und man selber eben nicht, RB hatte insgesamt 22 Torgelegenheiten. „Da waren die anderen Mannschaften abgezockter als wir.“

RB Leipzig: Europa League ist mehr als ein Trostpreis

Im Kleinen Besiktas am Mittwoch, größer gedacht alle drei Gegner über die sechs Spiele gesehen. „Wir haben uns ordentlich präsentiert und unser Lehrgeld bezahlt“, so der 50-Jährige. „Vielleicht zeigen wir uns nächstes Jahr dann reifer.“

Hasenhüttl stockte kurz und wurde sich bewusst, dass eine neuerliche Teilnahme an der Champions League ja gar nicht gesichert ist. Korrigierte sich also, „sollten wir uns qualifizieren“, und sagte dann: „Jetzt freuen wir uns auf die Europa League. Da können wir weiter Erfahrungen sammeln.“

Hauptsache international überwintern. Das war der O-Ton aller, die damit zurande kommen mussten, dass der erste Vereinsausflug in die Champions League seit Mittwochabend Geschichte ist. Marcel Halstenberg, zur Halbzeit wegen Gelbsperre-Gefahr ausgewechselt, sagte: „Wir wollten in Europa bleiben. Das war unser Ziel.“

RBL bringt sich für die Europa League in Stimmung

Hat geklappt, RB wurde Gruppendritter. „Jetzt schauen wir, wie weit wir kommen. Wir werden alles raushauen.“ Peter Gulacsi präsentierte sich in gleicher Verfassung. „Dass wir jetzt Europa League spielen, ist ein Erfolg für uns“, so der Ungar. „Wir wollen den nächsten Entwicklungsschritt machen, das können wir jetzt in den K.o.-Spielen. Ich freue mich drauf.“

Montag wird gelost, dann folgt die Zwischenrunde mit jeweils zwei Spielen gegen einen Gegner. Die Summe beider Partien und ihre Tore entscheiden. Für RB ist auch das Neuland. Weder in der Liga, noch im Pokal gibt es K.o.-Begegnungen mit Hin- und Rückspiel.

Kevin Kampl, der schon mit Salzburg Europa League gespielt hat, weiß, dass die Unterschiede zwischen den Wettbewerben ab der Knockout-Phase so groß nicht sind. Kein Drama also, ab Februar in dem einst von Franz Beckenbauer geschmähten Fiat-Punto-Clio-Cup anzutreten. „Wir haben eine super erste Champions-League-Saison gespielt“, meinte der Slowene. „Wir werden in der Europa League genauso fokussiert auftreten wie in der Königsklasse.“

(mz)