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RB Leipzig bei Werder Bremen RB Leipzig bei Werder Bermen: Ralph Hasenhüttl: "Kein Grund alles infrage zu stellen"

Von Ullrich Kroemer 16.03.2017, 18:41

Leipzig - Ralph Hasenhüttl ist ein emotionaler Typ. Wie angespannt oder locker der Leipziger Coach ist, ist ihm meist ganz gut anzumerken. Vor dem Auswärtsspiel bei Werder Bremen strahlte der Fußballlehrer von RB Leipzig demonstrativ viel Optimismus und Gelassenheit aus.

Die Kritik nach der jüngsten 0:1-Niederlage gegen den VfL Wolfsburg steckte der Österreicher cool weg und stellte sich vor seine Mannschaft. Direkt nach dem Spiel am vergangenen Samstag hatte er noch ungefragt die große Erwartungshaltung angesprochen, die auf den Teams an der Tabellenspitze laste. Nun betonte er: „Ich habe keine Nervosität gesehen. Ich habe eine sehr engagierte Leistung gesehen, bei der die letzte Präzision gefehlt hat. Das ist kein Problem der Nervosität oder des Drucks, sondern eines sehr guten Gegners, der sehr gut verteidigt hat, der uns nicht mehr zu so vielen Chancen hat kommen lassen.”

Genau da hatte Hasenhüttl am Mittwoch beim Videostudium angesetzt, um seinem Team wieder mehr Durchschlagskraft im Umschaltspiel zu verleihen. „Wir zeigen ihnen die Möglichkeiten, die sich hätten ergeben können, wenn sie Positionen perfekt besetzt hätten, um sich das Leben nicht selbst schwer zu machen”, sagte er. Die Videoanalyse habe vieles geboten, „was wir gut herausziehen konnten”.

RB Leipzig bei Werder Bermen: RB-Trainer Ralph Hasenhüttl bleibt vor dem Spiel selbstbewusst

Selbstbewusst kündigte der Trainer an, auch auswärts am offensiv ausgerichteten RB-Spiel festzuhalten – trotz der jüngsten Gegentreffer nach Kontern. „Wir sind definitiv nicht an dem Punkt, an dem wir alles ändern müssen”, sagte Hasenhüttl. „Aktiv gestalten werden wir es immer. Es wird immer wieder Nuancenveränderungen geben. Es ist noch lange kein Grund, sich hinten einzuigeln und alles infrage zu stellen.”

Vielmehr wolle er sein Team etwas flexibler und variabler ein- und aufstellen. „Wir müssen uns ein paar verschiedene Pläne zurechtlegen, die wir vielleicht brauchen können, sodass wir schnell zwischen den Herangehensweisen hin- und herswitchen können”, sagte Hasenhüttl. „Da lassen wir uns ein paar Optionen mehr offen.” So könnte der Ex-Bremer Davie Selke in die Startformation rutschen. Dann würde Marcel Sabitzer wieder hinter den Spitzen agieren. Gegner Werder Bremen beschrieb der Fußballlehrer als „eine Mannschaft, die sich sehr stabilisiert und die Anzahl der Gegentreffer radikal reduziert hat”.

Unter der Woche hatte Hasenhüttl zugegeben, dass RB jetzt in einer Phase der Saison sei, die etwas zäher verlaufe als die euphorische Hinrunde. Doch solange dem Team nach einem Unentschieden und einer Niederlage auch wieder ein Sieg gelinge, sei der Zwei-Punkte-Schnitt nicht in Gefahr. Insofern kann das Spiel beim Tabellen-15. – der zuletzt mit zehn Punkten aus vier Spielen sogar 2,5 Zähler im Schnitt holte – durchaus bedeutsam für den weiteren Saisonverlauf sein. Die aktuelle Phase wird zeigen, wie reif die Mannschaft tatsächlich schon ist. Champions-League- oder Europa-League-Kurs lautet die Frage. (mz)