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Nur 0:0 in Stuttgart Nur 0:0 in Stuttgart: RB Leipzig verliert weiter den Anschluss

Von Martin Henkel und Ullrich Kroemer 11.03.2018, 17:23
Leipzigs Yussuf Poulsen kommt gegen Ron-Robert Zieler einen Schritt zu spät.
Leipzigs Yussuf Poulsen kommt gegen Ron-Robert Zieler einen Schritt zu spät. dpa

Stuttgart/Leipzig - RB Leipzig hat Sonntagnachmittag das Spiel gegen den VfB Stuttgart nicht verloren. Aber auch nicht gewonnen. Die Partie zwischen dem Sechsten und dem Neunten der Tabelle endete 0:0 und gehörte in die Kategorie: Bitte schnell vergessen!

Es war beim besten Willen nicht zu erkennen, was beide Teams vorhatten mit dieser Partie. Irgendwas mit „nicht verlieren“ wird es wohl gewesen sein, aber es war Krampf und Kampf, vor allem die Stuttgarter schmissen sich in jeden Ball, grätschten und pflügten über den Rasen des eigenen Stadions.

Bis zur Hälfte ergaben sich exakt zwei Chancen, allerdings waren die Möglichkeiten halbgar. Eine hatte der VfB, sie entwickelte sich, weil RB-Keeper Peter Gulacsi einen Freistoß von Erik Thommy zurück in seinen Fünfmeterraum faustete, wo er zwischen Stuttgarter Schuhen und Leipziger Beinen hin- und herflipperte, eher er ins Seitenaus sprang (25.). Die zweite Chance hatte Leipzig, Naby Keita prüfte VfB-Schlussmann Ron-Robert Zieler, der den Test bestand (32.).

Alles andere war Pingpong. RB überließ Stuttgart weitgehend die Initiative, das war der Matchplan von Trainer Ralph Hasenhüttl, der Ademola Lookman für Emil Forsberg spielen ließ sowie Ibrahima Konaté für Dayot Upamecano und vor der Partie meinte: „Wir werden viel Taktik erleben.“ Nur, Stuttgart will unter Trainer Tayfun Korkut den Ball gar nicht haben. Sie stehen lieber tief und schlagen lange Bälle auf die beiden Brecher-Stürmer Daniel Ginczek und Mario Gomez. Zuletzt waren sie damit vier Mal am Stück erfolgreich.

Pfiffe für Rückkehrer Timo Werner in Stuttgart

Heraus kam so ein Spiel, das meistens an den Strafraumgrenzen endete. Für Spieler wie Timo Werner ist das nichts. Der frühere Stuttgarter war das erste Mal als Arbeitnehmer von RB Leipzig in seiner Heimatstadt. Er wurde ab Mitte der 1. Halbzeit ausgepfiffen und geschmäht. Von wegen Heimkehr des Mutterstädtlers, 150. Bundesligaspiel zudem, noch nie hat ein Profi so früh in der Karriere so oft 1. Liga gespielt wie der 22-Jährige.

Werner hat gern Platz im Spiel. Den bekam er aber nicht, da Stuttgart Beton ansetzte. Zwei kleinere Möglichkeiten nur sprangen für ihn heraus, einmal ließ er sich Richtung Eckfahne abdrängen (38.), das andere Mal zog er seine Fußspitze vor dem heranspringenden Zieler weg (44.).

Das änderte sich lange auch nicht nach der Pause. Keita eröffnete die 2. Hälfte mit einer Einschusschance, verzog seinen Schuss aber (47.). Danach kehrte die Partie in den Pingpong-Modus zurück. Stuttgart stand tief, dicht und aggressiv und verfolgte weiter seine eine Strategie: Bälle in den Strafraum schlagen, irgendwann springt er Ginczek oder Gomez schon vor den Fuß. Leipzig versuchte es hingegen, spielerisch zu lösen, wirkte zweieinhalb Tage nach dem 2:1 in der Europa League gegen Zenit St. Petersburg aber etwas kraftlos.

Es war deshalb weiterhin zum Wegschauen. Bis zur 63. Minute ergab sich keine weitere Chance, dann spielte der VfB mal wieder seine eine Angriffsvariante, plötzlich hatte Gomez zwei Einschussmöglichkeiten, immer aber stand ihm ein Leipziger Bein im Weg.

RB Leipzig erwartet nun Spitzenreiter FC Bayern München

Gomez bekam auch die nächste Möglichkeit, sie flog in Flankenform von Federico Insúas Schuh auf seine Stirn, landete von da aber neben dem Pfosten (78.). Fast im Gegenzug bekam Keita eine weitere Chance, sein Schuss landete aber ebenfalls neben dem Pfosten.

Mehr kam da nicht. Leipzig verlor nicht, gewann aber auch nicht, weshalb sich das erste 0:0 seit April vergangenes Jahr (gegen Ingolstadt) trotzdem wie eine Niederlage anfühlte. Denn wieder sind die Kontrahenten um die Europapokalplätze zwei weitere Punkte enteilt, und zum nächsten Spiel kommen die Bayern nach Leipzig.

Statistik: VfB Stuttgart – RB Leipzig 0:0 (0:0)

VfB Stuttgart: Zieler – Beck, Pavard, Badstuber, Insua – Aogo, Ascacibar (85. Kaminski) – Gentner, Thommy (75. Akolo) – Gomez, Ginczek (90. Mangala).

RB Leipzig: Gulacsi – Klostermann, Konaté, Orban, Bernardo – Demme, Keita – Sabitzer, Lookman (46. Bruma) – Poulsen (64. Forsberg), Werner (77. Augustin).

Tor(e): –; Torchancen: 2:5; Ecken: 3:5; Schiedsrichter: Stieler (Hamburg); Gelbe Karten: – / Klostermann (2), Bernardo (2); Zuschauer: 52.000 in der Mercedes-Benz-Arena Stuttgart.

(mz)