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Auswärtssieg in Neapel Neapel - RBL im Liveticker: 0:0 - Sabitzer zurück in Leipzigs Startelf

Von Martin Henkel 15.02.2018, 22:58
Timo Werner nach seinem Tor zum 1:1 für RB Leipzig in Neapel.
Timo Werner nach seinem Tor zum 1:1 für RB Leipzig in Neapel. ZB

Neapel - Es gibt nicht viele Spiele, in denen die Frage weniger lautet, wer sie gewinnt, sondern wer sie gewinnen will. Die am Donnerstagabend in Neapel war so eine. Spät erbarmte sich RB Leipzig und entschied: Na gut, dann eben wir. Die Sachsen gewannen das Hinspiel im Sechzehntelfinale der Europa League beim SSC Neapel durch Tore von Timo Werner (61., 90.) und Bruma (74.) 3:1 (0:1). Adam Ounas hatte Neapel zuvor in Führung gebracht (52.).

Ganz freiwillig aber haben die Sachsen diesen Sieg nicht mit nach Leipzig genommen. RB ist aktuell Zweiter der Bundesliga, und hat die Prioritäten nach dem Champions-League-Aus eigentlich Richtung Qualifikation für die Königsklasse verschoben. Die SSC hingegen will die Serie A gewinnen, sie führt mit einem Punkt Vorsprung auf Juventus Turin. Es wäre der erste Scudetto nach 28 Jahren.

Leere Ränge in Neapel

Weil beide Teams der Partie deshalb nicht ganz so viel abgewinnen konnten, sahen auch viele Neapolitaner keinen Anlass ins Stadion zu gehen. Es war ohnehin ungemütlich kalt, also blieben gut 45.000 der 60.000 Sitzschalen leer. Immerhin 1.500 Leipziger waren vor Ort. Sie wollten auf das erste europäische K.o.-Duell der Vereinsgeschichte nicht verzichten.

Einem Europapokalspiel war das nicht angemessen, doch egal: Neapel-Trainer Maurizio Sarri ließ vier Stammspieler auf der Bank und brachte dafür fünf neue, weil Stürmer Dries Mertens zudem gesperrt fehlte.

Dieser Aushilfself stand eine Leipziger Formation gegenüber, in der sich wenigstens das momentan beste Personal wiederfand. Hasenhüttl setzte auf eine offensive Formation mit Naby Keita und Kevin Kampl auf den Positionen vor der Abwehr. Da kann man sich unbemerkt was einfangen. Und falls nicht, auch gut.

Chancen, aber keine Tore vor der Pause

Nach vorne also sollte was gehen. Tat es auch. Timo Werner hatte zu Beginn der Partie zwei kleinere Möglichkeiten. Den ersten Schuss setzte er abgefälscht nebens Tor, den zweiten wummerte er Keeper Pepe Reina in die Hände (2.). Yussuf Poulsen hätte auch gekonnt, einen Steilpass von Dayot Upamecano schoss er aber ans Außennetz (18.).

Neapel spielte natürlich mit. Die SSC hatte auch im zweiten Anzug Schneid wie Klasse und hatte ebenso zwei Chancen, die nicht ganz gewollte Führung zu erzielen. José Callejón sprintete einmal in einen krummen Rückpass von Upamecano auf Torhüter Peter Gulacsi, konnte den Fauxpas aber nicht im Tor unterbringen (13.). Der Spanier hatte auch Chance Nummer zwei: Er schoss sie am Tor vorbei (20.).

Mit so einem 0:0 kann man leben, und so hätte es weitergehen können nach der Pause. Beide Teams aber kamen plötzlich zu Chancen, denen sie nicht aus dem Weg gehen konnten. Marcel Sabitzer spitzelte eine Hereingabe von Konrad Laimer knapp am Tor vorbei (50.), eine Minute später spielte Lukas Klostermann Werner an, der Nationalstürmer schoss über den Querbalken.

Neapel führt, Leipzig dreht das Spiel

Jetzt machte es plötzlich doch Spaß. Auch Neapel stürmte munter drauflos – und führte mit einem Mal. Adam Ounas nahm einen Pass von Marko Rog auf und zirkelte den Ball an den Innenpfosten (52.).

Aber Huch, was anfangen mit der Führung? So war das ja nicht geplant. Also ließen die Italiener schnell Luft an ihre Defensive – und die Deutschen gewähren, die dann doch dankend annahmen. Werner traf nach feinem Strafraumpass von Kampl zum 1:1 (61.), eine knappe Viertelstunde später sprintete Poulsen den plötzlich trägen Neapolitanern davon und legte Bruma das 2:1 auf (74.).

Und weil’s so schön war, bekam auch Emil Forsberg nach zwei Monaten Verletzungspause ein paar Minuten geschenkt, die der Schwede nutzte, um Werner noch das dritte Leipziger Tor zu gönnen (90.).

Spielstatistik: SSC Neapel – RB Leipzig 1:3 (0:0)

SSC Neapel: Reina – Maggio, Tonelli, Koulibaly, Hysaj (54. Rui) – Rog (61. Allan), Diawara, Hamsik (C, 53. Insigne) – Ounas, Callejon, Zielinski.

RB Leipzig: Gulacsi – Laimer, Orban (C), Upamecano, Klostermann – Kampl, Keita (86. Demme) – Sabitzer, Bruma (79. Forsberg) – Werner, Poulsen (82. Augustin).

Tor(e): 1:0 Ounas (52., Rog), 1:1 Werner (62. Kampl), 1:2 Bruma (74., Poulsen), 1:3 Werner (90.+3, Forsberg); Torchancen: 3:8; Ecken: 6:4; Schiedsrichter: Artur Dias (Portugal); Gelbe Karten: Koulibaly (79.), Rui (89.) / –; Zuschauer: 14.544 im Stadio San Paolo. (mz)

(mz)