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RBL-Profi Marcel Halstenberg Marcel Halstenberg: Wie stehen die WM-Chancen des Profis von RB Leipzig?

13.11.2017, 09:10
RB Leipzigs Marcel Halstenberg bekommt für sein Länderspiel-Debüt viel Lob.
RB Leipzigs Marcel Halstenberg bekommt für sein Länderspiel-Debüt viel Lob. X03696

London - Am Tag danach zog Marcel Halstenberg die traute Zweisamkeit dem Nervenkitzel vor. Nach seinem Debüt im Nationaltrikot am Freitagabend im Fußball-Tempel Wembley führte der Spätzünder von RB Leipzig am Samstag in London seine Ehefrau Franziska zum Essen aus. Auf die Speedboat-Tour mit den neuen Teamkollegen verzichtete er. „Sie hat Geburtstag“, sagte Halstenberg fast entschuldigend.

Dass es beim Dinner um Fußball ging, war dennoch kein Tabu und irgendwie ja auch naheliegend. Der 26-Jährige hatte ja auch viel erlebt. „Erst Bundesliga, dann Champions League, jetzt Nationalmannschaft - das sind in der kurzen Phase ganz große Gefühle, die da rauskommen“, sagte Halstenberg nach seinem Einstand beim 0:0 im Länderspiel-Klassiker gegen England. Es sei ein Gänsehautmoment und ein wichtiger Schritt für ihn gewesen.

Ins Straucheln ist er dabei nicht geraten. Auf der linken Seite zeigte Halstenberg eine ordentliche Leistung, auch wenn er in der zweiten Halbzeit wie die gesamte Mannschaft nachließ. „Die Sachen, die ich mache, mache ich mit Verstand. Offensiv versuche ich, mich mit viel Wucht einzuschalten. In der ersten Halbzeit war es ganz gut, in der zweiten Hälfte hatte ich weniger Ballkontakte“, sagte Halstenberg.

Marcel Halstenbergs Debüt: Lob vom Bundestrainer

Über die Gratulation von Bundestrainer Joachim Löw in der Kabine durfte er sich dennoch freuen: „Er hat seine Sache gut gemacht. Das war etwas ganz Besonderes hier in Wembley, aber er hat es ohne Nervosität gelöst. Ich bin absolut zufrieden, das war ein sehr ansprechendes Debüt.“

Was zwangsläufig die Fragen nach Halstenbergs WM-Chancen aufwirft. Doch davon wollte der Gelobte erst einmal nichts wissen. Über die WM mache er sich noch keine Gedanken. Er sei erst einmal „stolz darauf, den Adler auf der Brust getragen“ zu haben. Alles andere müsse man abwarten.

Marcel Halstenberg im Nationalteam: Nur Jonas Hector als Konkurrent

Chancenlos ist er mit Blick auf Russland 2018 jedenfalls nicht. Ihm kommt zugute, dass deutsche Linksverteidiger von gehobenem Niveau rar sind. Zudem ist Jonas Hector, der Kölner Platzhirsch im Gehege, derzeit verletzt, von Confed-Cup-Sieger Marvin Plattenhardt von Hertha BSC scheint Löw nicht vollends überzeugt. Den Dortmunder Marcel Schmelzer beruft er schon lange nicht mehr.

Zudem lobt Löw Halstenbergs Qualitäten. „Er ist physisch sehr stark, kopfballstark, hat eine sehr gute Offensivkraft“, sagte Löw schon vor Halstenbergs erstem Auftritt in der DFB-Auswahl. Dabei ist der Leipziger ein Spätstarter: Er hat zwar 39 Bundesliga- und 78 Zweitligaspiele absolviert, sich im engmaschigen Netz der Scouts für die U-Nationalmannschaften aber nie verfangen. In der Jugend agierte Halstenberg noch als Stürmer. Danach wurde seine Position immer weiter nach hinten verlegt.

Das brachte Halstenberg weiter, als zu erwarten war. Da ist es dann auch verkraftbar, dass so ein Debüt in der Nationalmannschaft auch seine kleinen Klippen hat. Vor dem Abendessen mit seiner Frau jedenfalls hatte der Leipziger noch einen etwas unangenehmeren Pflichttermin: eine Einstandsrede vor der Mannschaft.

(mz/sid)