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Tellerwäscher in der Kita Fußball-Bundesliga: Tellerwäscher in der Kita - RB-Talente Janelt und Touré müssen bis Weihnachten büßen

Von Ullrich Kroemer 11.11.2016, 10:29

Leipzig - RB Leipzig bietet seinen Talenten in der 35 Millionen Euro teuren Akademie alle erdenklichen Trainingsmöglichkeiten – die perfekte Nachwuchsschmiede. Doch wehe, die Youngster benehmen sich nicht so, wie Nachwuchsleiter Frieder Schrof und Sportdirektor Ralf Rangnick das erwarten.

Zu spüren bekommen das gerade die Talente Vitaly Janelt und Idrissa Touré, die sich einige Undiszipliniertheiten erlaubten. Die beiden 18-Jährigen hatten Shisha-Pfeife geraucht, sich Pizza aufs Internatszimmer kommen lassen, waren zu spät und nicht in der passenden Präsentationskleidung erschienen. Die MZ hatte ausführlich berichtet.

Janelt und Touré drohen 400 Sozialstunden

Zur Strafe müssen die Kicker bereits seit Mitte Oktober in der Leipziger Tarsius-Kita Sozialstunden ableisten – täglich acht Stunden lang. Die Jungprofis, die bereits regelmäßig mit dem Bundesligateam trainierten, dürfen seither auch nicht mehr mit ihren Mannschaften üben, sondern müssen individuelle Einheiten absolvieren. Zudem wurden sie des Internats verwiesen und müssen hohe Geldstrafen bezahlen. Ein drakonischer Strafenkatalog.

Wie nun bei RB Leipzig bekannt wurde, soll die Strafarbeit im Kindergarten wohl noch bis Weihnachten andauern. Das wären dann insgesamt 10 Wochen, 400 Sozialstunden. Ein eigenmächtig vom Verein verhängtes Urteil gegen undisziplinierte Arbeitnehmer, das weit über das übliche Strafmaß im Jugendrecht für Straftaten hinausgeht. Eine Straftat haben Janelt und Touré freilich nie begangen, sondern gegen die Gesetze bei RB Leipzig verstoßen.

Vitaly Janelt krank, Idrissa Touré fertig?

Aus dem Umfeld der Kita heißt es, dass Idrissa Touré jeden Tag in der Küche abwaschen müsse und bereits aktuell, nach knapp vier Wochen, psychisch „fertig” sei. Vitaly Janelt ist bereits seit etwa zwei Wochen wegen eines Infekts krank geschrieben. Die Kita-Leiterin selbst habe den gebürtigen Hamburger nach Hause geschickt, da er sonst Kinder anstecken könne.

Aus Sicht von RB Leipzig stellt sich die Situation komplett anders dar. Aus Verein und Internat heißt es, dass gerade Touré keineswegs psychisch belastet sei, sondern – im Gegenteil – beim Umgang mit den Kindern regelrecht aufblühe und mit Spaß bei der Sache sei. Die Kita-Leiterin sei voll des Lobes über die Helfer. Darüberhinaus hätten beide Akteure eingesehen, warum sie die Strafe ableisten müssen.

Sportdirektor Rangnick sagte zur Perspektive der beiden in der Bild-Zeitung nur: „Die Weihnachtszeit ist bekanntermaßen die Zeit der Besinnung. Das gilt für die Jungs wie auch für uns. Dann besteht durchaus die Möglichkeit einer Rückkehr.” Nach 400 Sozialstunden. (mz)