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Desolater Auftritt Desolater Auftritt: RB Leipzig fällt beim 0:3 in Mainz komplett auseinander

Von Ullrich Kroemer 29.04.2018, 15:25

Mainz/Leipzig - Die Karnevalsmusik tönte durch das Mainzer Stadion, während die Spieler von RB Leipzig mutlos auf dem Hosenboden saßen. Das 2:0 durch den eingewechselten Alexandru Maxim (85.) war der Knockout für die Gäste, die 0:3 (0:1) in Mainz verloren.

Auch im fünften Spiel hintereinander konnte RB nicht gewinnen, zerfiel in der Schlussphase und kann nun endgültig alle Champions-League-Träume begraben; Mainz hingegen feierte drei wichtige Zähler im Abstiegskampf.

Die Fans des 1. FSV hatten vor Anpfiff eine Bitte an ihr Team. „Schieß mich in den Himmel, Nüllfünf”, stand da groß vor dem Fanblock, darüber eine stilisierte Rakete. Doch zunächst gingen die Leipziger mit neuem Mut und Kombinationsstärke ab wie eine Rakete.

RB Leipzig nutzt beste Chancen zur Führung nicht

Der nach einer Oberschenkelblessur wiedergenesene Naby Keita trieb das Spiel an. Mainz reagierte beeindruckt von der Leipziger Überlegenheit. Statt in den Himmel hätte RB die Mainzer weiter in den Abstiegsstrudel schießen können. Doch Rasenballsport schafft es dieser Tage regelmäßig, sich durch vergebene Topchancen selbst den Stecker zu ziehen.

Diesmal war es Ademola Lookman, der nach einem Missverständnis in der Mainzer Abwehr völlig frei halbrechts vor Keeper René Adler auftauchte. Doch anstatt einfach so unbekümmert wie bislang auf das Tor zu schießen, suchte Lookman Yussuf Poulsen, der unter Bedrängnis das Tor verfehlte (10.). Die schlechtere Entscheidung von Lookman. Kurz darauf war wieder der Brite beteiligt, als er Timo Werner in den Strafraum schickte. Doch der Nationalstürmer vollzog einen Schlenker zu viel, sodass der Ex-Leipziger Adler Werners Schuss halten konnte (11.).

Pech für RB Leipzig beim Mainzer Elfmeter

Danach konnte man zusehen, wie das mühsam unter der Woche antrainierte Selbstvertrauen schwand. Keita hatte noch einen guten Schussversuch nach einer Ecke (26.); doch das bis dahin dominant auftretende Leipziger Team ließ Mainz ins Spiel kommen. Die Szenen im und um den Leipziger Strafraum häuften sich, das Spiel wurde hitziger ebenso wie die Mainzer Kulisse.

Und dann kam auch noch Pech dazu. Schiedsrichter Bastian Dankert ließ sich verleiten, ein vermeintliches Foul an Yoshinori Muto als Elfmeter zu werten. Dayot Upamecano hatte den Japaner kaum berührt, der Kontakt mit Lukas Klostermann zuvor war zwar ein Foul, aber außerhalb des Strafraums. Bitter für RB, aber das kleine Kraftpaket Pablo De Blasis sagte vom Punkt aus danke bei Dankert, obwohl Torhüter Peter Gulacsi mit den Füßen noch leicht am Ball war (29.).

Mainz kauft Leipzig den Schneid ab

Danach war plötzlich nicht mehr auseinanderzuhalten, welches Team in diesem Spiel um den Klassenverbleib kämpfte und welches um die Europapokal-Teilnahme. Mainz trieb den Ball immer wieder auf das Leipziger Tor zu; hatte durch Kapitän Stefan Bell (34., 38.) Chancen.

Der starke Muto wirbelte vom Mittelfeld bis in den Leipziger Strafraum herum. RB brachte indes eine Viertelstunde lang keinen klaren Gedanken im Spielaufbau mehr zustande, leistete sich in der Abwehr Unaufmerksamkeiten durch Upamecano und Willi Orban. Erst kurz vor dem Pausenpfiff erholte sich die Hasenhüttl-Elf und hatte durch Keita nach einem Lupfer von Kevin Kampl die Riesenchance zum Ausgleich. Doch der Guineer verzog links neben den Kasten (45.+1).

RB Leipzig in der Schlussphase demoralisiert

Auch in den zweiten 45 Minuten hatte RB mehr Ballbesitz, doch Mainz war das gefährlichere Team. Von Verunsicherung der Gastgeber war nichts mehr zu spüren. RB brachte derweil keine klare Torchance mehr zustande; auch die Umstellung auf eine 4-3-3-Grundordnung mit Bruma und Jean-Kévin Augustin brachte weder mehr Ordnung in das wilde Spiel, noch Torgefahr. Maxim und Ridle Baku (90.) konterten den zum Schluss abermals demoralisierten Tabellensechsten aus und schossen RB weiter in die Krise.

Statistik: FSV Mainz 05 - RB Leipzig 3:0 (1:0)

Mainz: Adler - Brosinski, Bell, Alexander Hack, Diallo - de Jong (83. Maxim) - Gbamin, Baku - Öztunali (71. Holtmann), Muto, De Blasis (80. Onisiwo). - Trainer: Schwarz
Leipzig: Gulacsi - Ilsanker, Orban, Upamecano, Klostermann - Demme, Keita - Kampl, Lookman (64. Bruma) - Timo Werner, Poulsen (64. Augustin). - Trainer: Hasenhüttl
Schiedsrichter: Bastian Dankert (Rostock)
Tore: 1:0 De Blasis (29., Foulelfmeter), 2:0 Maxim (85.), 3:0 Baku (90.)
Zuschauer: 30.083
Gelb-Rote Karte: Keita (Leipzig) wegen wiederholten Foulspiels (90.+5)
Gelbe Karten: Bell (7), Maxim (4) - Poulsen, Orban (5)
Torschüsse: 18:6, Ecken: 7:8, Ballbesitz: 42:58 %, Zweikämpfe: 120:114

(mz)