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Zurück zu Werder Bremen? Davie Selke: Zurück zu Werder Bremen? Poker um RB Leipzig-Stürmer

Von Ullrich Kroemer 27.04.2017, 16:09
Davie Selke im Training - zufrieden ist der RB-Stürmer mit seiner Situation nicht.
Davie Selke im Training - zufrieden ist der RB-Stürmer mit seiner Situation nicht. imago sportfotodienst

Leipzig - Dass Davie Selke in der kommenden Saison nicht mehr bei RB Leipzig spielt, wird immer wahrscheinlicher. Zu selten wurde der U21-Nationalstürmer von Trainer Ralph Hasenhüttl berücksichtigt; gerade mal 41 Minuten Einsatzzeit hat der 22-Jährige in den vergangenen zehn Spielen bekommen.

So hat sich Frank Baumann, Manager von Hauptinteressent Werder Bremen, nicht nur mit Selke getroffen; der Ex-Bremer wurde auch schon beim Wohnungsscouting gesichtet. Zwar soll Selke stattliche zehn bis zwölf Millionen Euro kosten – das wäre der Rekordtransfer für Werder Bremen. „Finanziell wird es eine große Herausforderung”, sagte Baumann am Donnerstag. Doch er vermittelte nicht wirklich den Eindruck, als könnte die Rückholaktion am Geld scheitern.

RB-Leipzig-Stürmer Davie Selke: Rückkehr zu Werder Bremen immer wahrscheinlicher

Für Hasenhüttl standen indes vor dem Spiel gegen den FC Ingolstadt am Samstag (15.30 Uhr) nicht Selkes Abwanderungsgedanken, sondern dessen Einsatz in den letzten Wochen der Saison im Mittelpunkt. „Ich rede nicht darüber mit ihm, wie die Wohnungssuche in Bremen war, sondern wie es bei uns hier im Moment steht”, sagte der Chefcoach. Er lobte Selke, so, wie er das in den vergangenen Wochen immer getan hat. „Wenn ich sehe, wie er sich im Training in Duelle schmeißt, wie er sich behaupten will und arbeitet, weiß ich, dass er noch immer mit 100 Prozent Ehrgeiz bei uns ist”, sagte Hasenhüttl. Doch zwischen den Zeilen war bereits herauszuhören, dass der Mai wohl Selkes letzter Monat in Leipzig wird. „Solange keine anderen Abschlüsse vorhanden sind, ist er Teil der Mannschaft”, sagte Hasenhüttl.

Doch auf die Frage, ob er Selke in der kommenden Saison noch im RB-Kader sehen wolle, gab er keine eindeutige Auskunft. „Wir wollen keinen Spieler wegschicken. Es kann aber durchaus sein, dass wir einem Spieler nicht das darstellen können, was der sich wünscht”, sagte der Österreicher. „In diesem Fall werden wir eine Lösung finden.”

Die Personalie Selke wirft auch ein Licht darauf, wie es Hasenhüttl gelungen ist, den Kader trotz der überaus erfolgreichen Saison bei Laune zu halten. Nach der Startphase setzte der Trainer auf eine klare Stammelf; nur bei Ausfällen bekamen andere eine Einsatzchance. „Es fällt in der Bundesliga viel, viel schwerer, in der zweiten Reihe zu stehen, weil die Aufmerksamkeit viel größer ist”, hat auch Hasenhüttl beobachtet. „Die Geduld ist nicht die allergrößte.” Doch der Coach betont, wie eindringlich er auch den Ersatzspielern vermittele, „wie positiv sie das Ganze begleiten und wie sie die Jungs unterstützen, die von Anfang an dabei sind”. Zugleich betont der Trainer: „Es ist der Deal, wenn man einen Vertrag bei einem Verein unterschreibt, dass man manchmal sein persönliches Ego hinter das der Mannschaft stellt.” Im Fall von Davie Selke scheint sich das nicht weiter zu vereinen lassen. (mz)