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3:1-Heimsieg 3:1-Heimsieg: RB Leipzig dreht Partie gegen Heidenheim

Von Ullrich Kroemer 02.03.2016, 18:34
Marcel Sabitzer (l.) im Duell mit Heidenheims Marcel Titsch-Rivero.
Marcel Sabitzer (l.) im Duell mit Heidenheims Marcel Titsch-Rivero. dpa-Zentralbild

Leipzig - Sechzehnter Saisonsieg für RB Leipzig: Das Team von Trainer Ralf Rangnick hat den 1. FC Heidenheim mit 3:1 (0:1) bezwungen und marschiert weiter unbeirrt in Richtung Bundesliga. Nach zähem Beginn und der Gästeführung steigerte sich RBL mit drei Treffern und zahlreichen Chancen in der zweiten Hälfte enorm.

Ausgangslage

Tabellenführer RB Leipzig war daheim seit vier Spielen ungeschlagen und wollte das auch gegen den Tabellensiebten aus Heidenheim bleiben. RB-Trainer Ralf Rangnick hatte vor der Partie vor dem in diesem Jahr noch ungeschlagenen Klub von der Schwäbischen Alb gewarnt. Vor dem bereits sechsten Duell beider Klubs war die Bilanz ausgeglichen: Jedes Team gewann ein Spiel, drei Mal trennten sich beide Mannschaften unentschieden.

Personalien

RB veränderte seine Startformation auf zwei Positionen. Für Rani Khedira rückte der nach einer Schulterverletzung wiedergenesene Stefan Ilsanker wieder auf seine Position im defensiven Mittelfeld. Auf der Linksverteidigerposition verdrängte Anthony Jung Marcel Halstenberg. Marvin Compper konnte trotz leichter Bauchmuskelprobleme auflaufen. Heidenheim veränderte seine Anfangsformation nach dem 3:2-Sieg gegen Bielefeld auf vier Positionen.

Fans

Zur fanunfreundlichen Anstoßzeit um 17.30 Uhr waren an diesem Mittwoch insgesamt 22.134 Zuschauer gekommen – eine gute Kulisse. Die Heidenheimer Fans hatten angekündigt, die Partie zu boykottieren – an einem Mittwochvorabend wären wohl eh nur einige wenige Anhänger des kleinen Klubs aus Baden-Württemberg nach Leipzig gefahren. So verloren sich lediglich etwa 20 Menschen im Gästeblock.

Spielverlauf und Analyse

Der Tabellenführer versuchte wie gewohnt, von Beginn an die Kontrolle über die Partie zu übernehmen. Diego Demme hatte die erste schöne Aktion des Spiels, als er Yussuf Poulsen mit einem tollen Lupfer in den Strafraum bediente. Der Däne leitete gekonnt weiter, doch der Ball fand keinen Abnehmer (4. Minute). Sinnbildlich, denn RB tat sich in den ersten 25 Minuten des Spiels schwer damit, klare Torchancen herauszuspielen. Die Gäste aus Heidenheim präsentierten sich nicht ganz so defensiv wie die Gegner zuletzt, verschoben immer wieder geschickt und hatten nach einem Konter durch Julius Reinhardt den ersten Torschuss (12.).

Das Team von Trainer Frank Schmidt blieb gefährlich, konterte nach 20 Minuten erneut über die linke Leipziger Abwehrseite. Nach schöner Vorarbeit des Ex-Leipzigers Denis Thomalla zog Robert Leipertz aus 18 Metern zentral mit Links ab und schoss den Ball genau in den Winkel – keine Chance für RB-Keeper Peter Gulacsi (21.). Kurz darauf hätte es ihm Marcel Sabitzer auf der anderen Seite beinahe gleichgetan. Der Spielmacher von RB Leipzig zog aus ähnlicher Distanz ab, doch sein Schuss knallte knapp am linken Pfosten vorbei (25.).

Mit zunehmender Spieldauer wurde RB drängender und gefährlicher. Ein Freistoß von Kapitän Dominik Kaiser strich knapp am rechten Pfosten des Heidenheimer Tores vorbei (39.). Danach hatte Emil Forsberg gleich zwei riesige Gelegenheiten. Zunächst schoss der Schwede aus halbrechter Position im Strafraum über den Kasten von FCH-Keeper Kevin Müller (43.). In der Nachspielzeit der ersten Hälfte verfehlte der 24-Jährige nach schöner Kombination mit dem starken Demme und Kaiser erneut knapp das Tor. Zuvor hatten die RB-Spieler und Fans einen Elfmeter haben wollen, weil Marcel Sabitzer einen FCH-Kicker im Strafraum angeschossen hatte. Doch Referee Sören Storks entschied richtigerweise auf Weiterspielen, da Sabitzers Gegenspieler den Arm angelegt hatte (42.).

In den zweiten 45 Minuten machte Rasenballsport nach kurzer Anlaufphase mit dem drängenden Angriffsfußball der letzten zehn Minuten der ersten Hälfte weiter. Und mit etwas Glück agierten die „Roten Bullen” nun auch effektiver: Kaiser kam in zentraler Position an den Ball und schoss in Richtung linke Torwartecke. Sein Gegenspieler Timo Beermann fälschte den Ball unhaltbar für Müller nach links und zum 1:1 ab (56.). Danach begann die stärkste Phase der Rangnick-Elf, die nun wie entfesselt stürmte. Zunächst scheiterte der für Ilsanker eingewechselte Massimo Bruno noch aus spitzem Winkel (59.). Doch kurz darauf schlug der Ball erneut im Heidenheimer Tor ein. Forsberg bediente Poulsen traumhaft mit der Hacke; der Stürmer verwandelte komplett freigespielt zur 2:1-Führung (62.) – sein fünfter Saisontreffer.

Compper trifft schon wieder

Nachdem Heidenheim mit ein, zwei Gegenstößen kurzzeitig wieder etwas gefährlicher geworden war, hätte RBL 13 Minuten vor Schluss alles klar machen können. Zunächst spielten Poulsen & Co. einen Überzahlkonter zu ungenau aus. Direkt im Anschluss hatte Compper die riesige Gelegenheit zum 3:1. Doch der Routinier scheiterte aus Nahdistanz an Torhüter Müller (78.). Kurz darauf rettete der starke Müller auch gegen Bruno (79.) und den ebenfalls eingewechselten Halstenberg (81.). Wenig später gelang Compper dann doch noch der K.o. für Heidenheim. Nach einer Kaiser-Ecke erzielte der 30-Jährige per Kopf seinen dritten Treffer seit der Winterpause (83.).

Ausblick

RB Leipzig hat bis zum kommenden Montag Zeit, sich auf das Spitzenspiel gegen den SC Freiburg vorzubereiten (20.15 Uhr). Der 1. FCH empfängt am Sonntag den FC St. Pauli (13.30 Uhr).

RB Leipzig - 1. FC Heidenheim 3:1 (0:1)

Leipzig: Gulácsi – Klostermann, Orban, Compper, Jung – Ilsanker (46. Bruno), Demme – Kaiser (C), Forsberg (79. Halstenberg) – Poulsen, Sabitzer (86. Khedira)
Heidenheim: Müller – Strauß, Beermann, Kraus, Feick – Theuerkauf (79. Finne), Titsch-Rivero – Halloran (57. Schnatterer), Reinhardt (C 65. Wittek), Leipertz – Thomalla
Tore: 0:1 Leipertz (21., Thomalla), 1:1 Kaiser (56., Klostermann), 2:1 Poulsen (62., Forsberg), 3:1 Compper (83., Kaiser)
Ecken: 9:0, Chancenverhältnis: 9:3
Schiedsrichter: Sören Storks (Velen), Gelbe Karten: Jung (3), Bruno (2) | Reinhardt (1), Strauß (1), Wittek (5)
Zuschauer: 22.134 in der Red-Bull-Arena